Mannesmann-Prozess: Zwickel in der Zwickmühle

Schon mehrmals haben wir über den Mannesmann-Prozess
berichtet. Anfang 2000 hatte der Aufsichtsrat von Mannesmann, in dem der
ehemalige IGM-Vorsitzende Zwickel zusammen mit Deutsche Bank Chef Ackermann
sitzt, beschlossen, dem Vorstandsvorsitzenden Esser ein paar Millionen
Abfindung rechtswidrig zuzuschieben.

 

Nun sagte im Prozess der Leiter des Konzernbüros, Götz
Müller, aus. Nach seinen Aussagen hat Esser die Entschädigung, nicht wie dieser
selbst behauptete, gegen seinen Willen als „Belohnung“ aufgedrängt bekommen,
sondern zielstrebig darauf hingearbeitet. Auch die Aussage von
Ex-IGM-Vorsitzendem Zwickel geriet ins Wanken. Zwickel hatte immer behauptet,
er habe mit der Sache nichts zu tun und sich der Stimme enthalten. Laut Müller
hat Zwickel aktiv mitgewirkt. Am 5.April 2000 gab Zwickel seine notwendige
Unterschrift, ohne die der Raubzug rechtlich nicht möglich gewesen wäre.

Doch selbst wenn Zwickels Aussage stimmen würde, wäre es für
einen Gewerkschafter einen Skandal bei so einem Raubzug passiv zu bleiben und
sich der Stimme zu enthalten, statt aktiv dagegen zu kämpfen und „nein“ zu
sagen. Zwickel hat mit seinem Verhalten den Kolleg/innen bei Mannesmann und der
IG Metall schweren Schaden zugefügt. Egal, wie der Prozess ausgeht: Zwickel
darf nicht länger IG Metall-Mitglied bleiben, sondern muss wegen
gewerkschaftsschädigendem Verhalten ausgeschlossen werden!