HDW Kiel-Gaarden: Protest gegen Verkauf

Über 1.000 HDWler demonstrierten mit ihren Familien am 26.9.2009 verzweifelt für ihre Zukunft als Schiffbauer, während  Thyssen- Krupp Marine Systems (TKMS) knallhart den Verkauf der HDW Gaarden GmbH mit dem Überwasserschiffbau angekündigt hat.

Drei Containerschiffe liegen bei HDW auf Halde. Eine maßlose Verschwendung von gesellschaftlicher Arbeitskraft. Und schon länger war zu erwarten, dass etwas passiert, denn der Handelsschiffbau ist weltweit von Überproduktion betroffen. Mit der Finanzkrise gab es nun für den TKMS-Rüstungskonzern den Ausschlag zu handeln. Es geht eben um Profit und den machen die Konzerne am Sichersten mit Rüstungsproduktion. Von vornherein war daher die Spaltung der HDW-Werft ein beabsichtigtes Ziel um die Kollegen gegeneinander auszuspielen, ihnen Opfer abzuverlangen und dann wieder mit Versprechungen abzuspeisen.

Am 2.10.2009 ließ der TKMS-Vorstandssprecher Hans Christoph Atzpodien verlauten, es solle nicht mehr verkauft werden, sondern es würde nur ein „Outsourcing-Partner“ gesucht. Die Rönner-Gruppe ist weiter im Gespräch. Es wird von Ausgliederung gesprochen, wo doch HDW-Gaarden schon längst ausgegliedert ist, aber bislang noch im selben Konzern. Angeblich soll weiter im Überwasserschiffbau gearbeitet werden. Containerschiffbau wird man aber in Kiel nicht wieder sehen, sondern was kommen soll sind Spezialschiffe und Marineeinheiten wie Korvetten, Fregatten und Logistikschiffe. Im Klartext: staatlich finanzierte Rüstungsproduktion bringt den größten Profit. Natürlich nicht ohne dass die HDW-Arbeiter weitere Opfer bringen müssen. Von 190 Entlassungen ist bei der Übergabe an den Partner die Rede. Ursprünglich wurde von deutlichen Einschnitten bei den Einkommen beim Wechsel zur Rönner-Gruppe gesprochen. Kündigungen soll es nicht geben, wenn der Steuerzahler oder Energiekonzerne für Aufträge sorgen.

uws