ThyssenKrupp darf den zivilen Schiffbau nicht sterben lassen!

Rund 2.500 Beschäftigte der ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) AG aus Emden, Kiel und Hamburg haben für den Erhalt der Arbeitsplätze auf den drei Werften demonstriert. „ThyssenKrupp darf den zivilen Schiffbau an der Küste nicht sterben lassen“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, auf der Kundgebung vor dem Werkstor von Blohm + Voss in Hamburg. Sie forderte das Unternehmen auf, seiner Verantwortung für die insgesamt 5.200 Beschäftigten in Norddeutschland weiterhin gerecht zu werden.

Wir sind nicht gegen die Neuausrichtung auf den Offshore-Bereich. Wir werden aber nicht zulassen, dass ThyssenKrupp den Standort Emden mit dem Verkauf der Nordseewerke faktisch aufgibt“, so die Gewerkschafterin. Der Verkauf der HDW-Gaarden bedeute das Aus für den zivilen Schiffbau in Kiel. Und auch der Yachtbau bei Blohm + Voss in Hamburg stehe in Frage, weil das Unternehmen weiterhin auf der Suche nach neuen Investoren sei, erklärte Blankau.

Damit läuft alles auf einen nationalen Rüstungskonzern hinaus. Ein solches Konstrukt ist jedoch nicht tragfähig, weil sich  Aus- lastungslücken im militärischen Bereich nicht mehr ausgleichen lassen“, sagte die IG Metall-Bezirksleiterin.

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von TKMS, IG Metall-Bezirkssekretär Heino Bade, kritisierte das Management des Unternehmens scharf: „Die Arbeitnehmer sollten vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Das von Thyssen gesetzte Diktat, bis zum 30. September über den Verkauf zu entscheiden, ist inakzeptabel und unseriös. Wir brauchen mehr Zeit, um die Konzepte mit der nötigen Sorgfalt zu prüfen“, so der Gewerkschafter.

Die Betriebsratsvorsitzenden Fritz Niemeier (Nordseewerke Emden), Ernst-August Kiel (HDW Kiel) und Herbert Oetting (Blohm + Voss Hamburg) erklärten gemeinsam: „Bei den Plänen von TKMS gibt es keine Gewinner, sondern nur Verlierer. Der Verkauf von Standorten oder einzelnen Unternehmensteilen hat massive Auswirkungen auf alle anderen Unternehmensbereiche. Die Beschäftigten in Emden, Kiel und Hamburg lassen sich nicht erpressen und auch nicht auseinander dividieren.

 (Quelle/Fotos: IG Metall Kiel/Neumünster)