November 1989 – Berliner Mauerfall

Die Marktwirtschaft hatte angeblich endgültig gesiegt. Die Arbeiterklasse und die Völker sollten für immer auf jede Anwandlung des Widerstands und der Infragestellung des Systems verzichten…20 Jahre später haben sich die Arbeiterklasse und die Völker nicht unterworfen und der Kampf für einen gesellschaftlichen Wandel steht mehr denn je auf der Tagesordnung, wie der Aufruf der Internationalen Konferenz der marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen betont, von dem wir unten große Teile veröffentlichen.

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„In den ersten Tagen der Ereignisse von 1989 haben die Wortführer des Imperialismus das Ende der Geschichte proklamiert […] Sie erklärten, dass die Revolution der Vergangenheit angehöre und dass die einzige Perspektive für die Menschheit die sei, die sich auf das Privateigentum an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln zu stützen.

[…] Seit der Zeit […] haben sie die neoliberale Politik durchgesetzt, das „Recht der Einmischung“, die „Präventivkriege“ zur Eroberung der Welt durch die US-Imperialisten. Die Bourgeoisie hat ihre Offensive gegen die Arbeiterklasse und die Volksmassen verstärkt.

[…] Wir erlebten den Bau immer höherer Mauern, welche die Ausgebeuteten und Unterdrückten umschließen.

Mauern, welche die Finanzoligarchie, die in Luxus und Verschwendungssucht lebt, von der großen Masse von Frauen und Männern trennt, welche mit ihrer Arbeit alle Reichtümer schaffen, ohne daran teil zu haben,[…] Mauern zwischen einer Handvoll imperialistischer Mächte und den abhängigen Ländern, […] Mauern aus Obskurantismus, Ignoranz, religiöser Unterdrückung, […] Mauern wie die, die sich vor den Immigranten erheben oder die […] welche der Zionismus in Palästina errichtet hat. […]

[…] Wir erlebten das unaufhörliche Anwachsen des Parasitismus, der Spekulation, der Wirtschafts- und Finanzkrisen […] Sie bezeichneten sich als Garanten von „Freiheit und Demokratie“, aber ihre scheinheiligen Worte haben sich sehr schnell in eine verstärkte Diktatur einer Gruppe von imperialistischen Ländern und Finanzmonopolen verwandelt, in die neokoloniale Herrschaft […] über hunderte von abhängigen Ländern und Nationen, in Staatsstreiche wie die kürzlich in Honduras oder Afrika stattgefundenen, in die Liquidierung der Rechte der Arbeiter und der demokratischen Rechte in zahlreichen Ländern, in immer autoritärere und die Faschisierung vorantreibende Staaten.

Sie haben eine „Welt des Friedens“ versprochen, aber die imperialistischen Mächte mit den USA an der Spitze haben ihre Militärarsenale und –apparate verstärkt und eine Reihe von Angriffskriegen und wahrhaftigen Terrorakten angezettelt, die 10.000te von Opfern gekostet haben; die Rivalitäten zwischen den imperialistischen Staaten und Monopolgruppen haben sich zugespitzt, […] und die Gefahr eines neuen weltweiten Konflikts um so mehr vergrößert.

Sie sprachen vom „Schutz der Umwelt“, aber wir sehen, dass die Jagd nach Höchstprofit das Ökosystem zerstört und offensichtlich macht, dass der Kapitalismus mit seinem unstillbaren Durst nach Profit selbst mit der Existenz des Menschengeschlechts unvereinbar ist.

Und was heißt schon „zurück zur Freiheit“ in den osteuropäischen Ländern? […] Die letzten zwanzig Jahre haben sich die Arbeiterklasse, die Werktätigen, die Mehrzahl der Völker nicht unterworfen, […]

Die Ebbe im Klassenkampf ist Stück für Stück einem großen Widerstand und einem neuen Anstieg des politischen und sozialen Kampfes, der sich je nach Land verschieden ausdrückt, gewichen. Die letzten zehn Jahre erlebten wir einen wichtigen Prozess der Wiederbelebung der Kämpfe, bedeutender Fortschritte für die Arbeiter und die Völker trotz der wachsenden Aggressivität der Bourgeoisie.

Der Fall der Berliner Mauer hat nicht das Ende der Geschichte eingeläutet; im Gegenteil, er hat sie nur beschleunigt. […] Die Protagonisten des Kampfes für die gesellschaftliche Umwandlung stehen aufrecht, bereit, sich zum Kampf zu stellen. […]

Wir leben heute in einer von 1989 ganz verschiedenen internationalen Situation. Die Bourgeoisie befindet sich in einer katastrophalen ökonomischen Krise, Produkt der Gesetze des Kapitalismus, und sie hat keine Lösung für die Forderungen und Ansprüche der Arbeiter und der Völker. Sie ist verwundbarer als gestern und es gibt mehrere schwache Kettenglieder in der Kette ihrer Herrschaft. […]

Diese Situation stellt die Arbeiterklasse und die Werktätigen vor die dringende Notwendigkeit, die Einheitsfront des Kampfs gegen die kapitalistische Offensive, die politische Reaktion und die imperialistischen Aggressionen zu schmieden.

[…] Es ist notwendig, dass die Kommunisten und Revolutionäre alle wirklich demokratischen, fortschrittlichen, linken Kräfte vereinigen, um die Tendenz zum Wandel, der sich in der Welt, besonders in Lateinamerika und in Asien, entwickelt, zu stärken, um die internationale Solidarität zwischen den Völkern zu entwickeln. […]

Angesichts der von den bürgerlichen Regierungen ergriffenen Maßnahmen, angesichts der Illusionen derer, welche vorschlagen, die in Auflösung begriffene soziale Ordnung „zu regulieren“, bekräftigen die Kommunisten, dass die Übel des Imperialismus nicht geheilt werden können und dass der einzige Ausweg aus der allgemeinen Krise des Kapitalismus der proletarische Sozialismus, die planmäßige Gesellschaft der Produzenten, ist. […]

Zwanzig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer zeigt sich die sozialistische Revolution mehr denn je als eine Aufgabe, die sich stellt und die gelöst werden muss durch die Festigung und den Aufbau starker kommunistischer Parteien, welche die Fahne des Marxismus-Leninismus, die Fahne des Oktobers und des Sowjetsystems, die Fahne der proletarischen Weltrevolution hochhalten.

Oktober 2009″

Internationale Konferenz der marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen

Diese Resolution wird von der Organisation für den aufbau der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands unterstützt.


Übersetzung aus La Forge, Nr.501, November 2009

Der Gesamttext kann in Italienisch,
Spanisch und Französisch
auf der Internetseite der PCOF
www.pcof.net eingesehen werden.