Frankfurt: Knapp 3000 Studenten auf den Strassen

Zu einer Aktion unter dem Motto „Die Uni gehört allen! – Für freie
Bildung und ein selbstbestimmtes Leben“ hatte das Krisenbündnis Ffm zum 30. Januar aufgerufen.


Bei anfänglich starkem Schneefall setzte sich der Demonstrationszug mit
rund einstündiger Verspätung um 15.00 Uhr am Campus Bockenheim in
Bewegung. Von dort zogen die Studenten, unterstützt von
Gerwerkschaftern und SchülerIinnen, in die Innenstadt, wo am Roßmarkt
eine Zwischenkundgebung abgehalten wurde. Die Kritik richtet sich nach
Angaben des Protest-Plenums der Universität Frankfurt gegen den
„Effizienz- und Funktionsdruck“. Die Studenten fordern u.a. eine
radikale Demokratisierung der Hochschule.


Eingekesselt von Hundertschaften Polizisten erreichte der Protestzug
gegen 19 Uhr wieder den Campus. Symbolisch rissen die Studenten den
Zaun um das Unigelände ein und entrollten ein Plakat mit der Aufschrift
„Bis die Scheiße aufhört“.



Mit ihren Aktionen und Demonstrationen, auch in vielen Städten,
wollen die Studenten auf Missstände hinweisen und Verbesserungen
erreichen. Sie fördern eine soziale Öffnungen der Hochschulen, die
Abschaffung von Bachelor und Master in der jetzigen Form, mehr
Demokratie im Bildungssystem und die Verbesserung der Lehr- und
Lernbedingungen.



u. a.:

  • Eine soziale Öffnung der Hochschulen durch den Abbau von
    Zulassungsbeschränkungen, mehr Studienplätze und die Abschaffung von
    Studiengebühren

  • Eine Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit von Studenten und eine Abkehr von Studienkrediten

  • Nachbesserungen bei der Bologna-Reform: Eine Abkehr vom Bachelor
    als Regelabschluss, weniger Verschulung, Möglichkeiten zu individueller
    Schwerpunktsetzung im Studium und den Abbau von Hürden beim
    Hochschulwechsel 

  • Eine Demokratisierung des Bildungssystems durch mehr Mitbestimmung der Studenten in den Hochschulgremien 

  • Die Einführung verfasster Studierendenschaften mit politischem Mandat in allen Bundesländern 

  • Eine Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen durch Aufstockung
    des Lehrpersonals um 8.000 zusätzliche Professoren, 4.000
    Mittelbaustellen und 10.000 Tutoren

  • Eie Beendigung prekärer Beschäftigungsverhältnisse im Bildungsbereich

  • Die Förderung aller Studenten statt Elitenbildung