Zehntausende Stuttgart-21-Gegner demonstrieren zusammen mit Atomkraftgegnern


Eine Woche vor den baden-württembergischen Landtagswahlen haben erneut tausende Menschen friedlich gegen Stuttgart 21 demonstriert. Die Veranstalter zählten rund 60 000 Menschen, die an der Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz und dem anschließenden Protestzug teilnahmen. Unter den Demonstranten waren auch tausende Atomkraftgegner. Sie waren gut an ihren gelben Anti-Atomkraft-Fahnen und -Plakaten zu sehen. Neben den traditionellen Parolen wie „Oben bleiben“ forderten die Demonstranten dieses Mal auch „Abschalten  Sofort“ oder „Atomausstieg Sofort!“.

 

Protest gegen Atomkraft

 

Die Menschen protestierten also nicht nur gegen Stuttgart 21, sondern auch gegen die Atomkraft-Politik in Land und Bund. Zu Beginn gab es dem entsprechend eine Schweigeminute für die Opfer der Natur- und Atomkatastrophe in Japan.

Schwarz-Gelb abschalten!“, „Mappus abschalten!“ oder „Mappus weg!“, so die Protestparolen. „Viele Stuttgart-21-Gegner sind auch gegen Atomkraft und haben das heute zum Ausdruck gebracht“, erklärte Mitorganisator Rainer Benz gegenüber den Medien.

Redner bei der Kundgebung kritisierten die Landesregierung scharf für Stuttgart 21 und für ihre Atompolitik. „Sowohl die Nutzung der Atomenergie als auch dieses unsinnige Bahnprojekt, sind Ausdruck einer starrsinnigen Politik“, so BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. Schauspieler Walter Sittler kennzeichnete die jüngsten Entscheidungen der Regierung zur Atomkraft als „verzweifelten Versuch, am 27. März an der Macht zu bleiben.

Freunde und Genossen von Arbeit-Zukunft verteilten tausende auf diese Aktion bezogene Flugblätter. Auch zahlreiche Zeitungen wurden verteilt oder gegen Spende abgegeben.

In dem Flugblatt betonen wir die notwendige Einheit der verschiedenen Bewegungen, kritisierten scharf die furchtbare Atomkatastrophe um des AKW Fukushima.: Der Flyer unterstützte klar die Forderungen sowohl gegen die Atomkraft als auch gegen Stuttgart 21 und betonte, dass es entscheidend sei, nach der Wahl in jedem Fall weiter zu kämpfen und sich in keinem Fall auf die Wahl und etwa eine rot-grünen Regierung zu verlassen.

Die Demonstration war ein eindrucksvoller Beweis, dass die Wahl für „Schwarz-Gelb“ noch keineswegs gelaufen ist. Es herrschte eine kämpferische und ausgelassene Stimmung. Viele Demonstranten zeigten auf Schildern und Transparenten, dass der Kampf nach der Wahl unverändert weitergeführt werden müsse.