Vereint in einer Organisation!

Gemeinsames Kommuniqué der Organisation für den Aufbau der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands (ARBEIT ZUKUNFT) und KPD/ML

 

Die Mitglieder der Organisation für den Aufbau der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands (im folgenden ARBEIT ZUKUNFT) und der KPD/ML (ROTER STERN) haben sich zu einer gemeinsamen Organisation zusammengeschlossen. Dies ist das Ergebnis einer mehr als drei Jahre dauernden solidarischen und kritischen, freundschaftlichen und guten Zusammenarbeit. Bei den den Einigungsprozess abschließenden gemeinsamen Gesprächen ergaben sich in den ideologischen und politischen Auffassungen beider Organisationen keine wesentlichen Unterschiede, die das Weiterbestehen zweier getrennter Organisationen vor der Arbeiterklasse rechtfertigen.

 

Die Arbeiterklasse in Deutschland steht in den letzten Jahren den schärfsten Angriffen der herrschenden Bourgeoisie, des Kapitals und des Staates seit der Zerschlagung des Nazi-Regimes gegenüber. Wir nennen nur die Agenda 2010 und die Abwälzung aller Lasten aus der gegenwärtigen Überproduktionskrise allein auf die Werktätigen. Die ArbeiterInnen und die anderen Werktätigen sind in dieser Auseinandersetzung in der Defensive und sehen sich zu ständiger Abwehr und immer wieder zu massiven Verlusten an ihren sozialen Rechten und Errungenschaften gezwungen!

 

Nicht nur im Abwehrkampf gegen diese Angriffe ist das Fehlen einer starken

  • kommunistischen,

  • den Interessen des Kapitals unversöhnlich gegenüberstehenden,

  • von den Lehren des Marxismus-Leninismus geleiteten

Organisation eine entscheidende, die Kraft der ArbeiterInnen behindernde Schwäche. Sowohl ARBEIT ZUKUNFT als auch die KPD/ML haben seit vielen Jahren versucht, eine solche kommunistische Führung aufzubauen, sind sich aber dessen bewusst, dass sie den vom Klassenkampf gestellten Anforderungen dabei nicht gerecht werden konnten.

 

„Werdet euch erst mal selber einig!“ – das ist die Forderung, die von ArbeiterInnen, Angestellten, Erwerbslosen, von fortschrittlichen und revolutionär gesinnten Menschen immer wieder an unsere Adresse und an die zahlloser anderer sich als kommunistisch verstehender Gruppierungen gestellt wird. Mit ihrem Zusammenschluss wollen ARBEIT ZUKUNFT und KPD/ML dazu beitragen, diese Forderung aus der Arbeiterklasse zu erfüllen. Der Zusammenschluss wird unsere Arbeit verbessern, unsere Kräfte stärken.

 

Uns ist klar, dass auch das erst ein kleiner Schritt ist bei der Erfüllung der vom Klassenkampf an uns gestellten Aufgabe. Den von einer tatsächlichen kommunistischen Partei zu erledigenden Aufgaben werden wir auch nach unserer Vereinigung kaum ansatzweise gerecht werden können. Sowohl ARBEIT ZUKUNFT als auch die KPD/ML wissen, dass es auch außerhalb ihrer und anderer Organisationen unorganisierte, mit dem Sozialismus bzw. Kommunismus sympathisierende Menschen gibt, die durch die zahlreichen linken Gruppierungen verunsichert sind. Wir hoffen, dass wir diesen Menschen durch unseren Zusammenschluss mehr Zuversicht geben können.

Für uns ist auch klar, dass wir mit anderen sich auf den Marxismus-Leninismus berufenden Organisationen zusammenarbeiten müssen. Dabei haben wir nicht nur das Ziel, bei konkreten Aktionen schlagkräftiger zu sein, sondern vor allem das Ziel des Zusammenschlusses.

Einen prinzipienlosen Zusammenschluss wollen wir nicht. Die alten Kommunistischen Parteien haben eine historische Niederlage erlitten, in den ehemals sozialistischen Ländern, wo, sie an der Macht waren, wie auch in den kapitalistischen Ländern. Wir erwarten in den weiteren Bemühungen um eine Einheit, dass aus diesem Scheitern – besonders auch aus der Niederlage bei den bisherigen Versuchen zum Aufbau des Sozialismus – schonungslose Konsequenzen gezogen werden: in Ideologie und Theorie, im politischen Programm und im Verhältnis einer Kommunistischen Arbeiterpartei zu den ArbeiterInnen und Werktätigen

Wir sehen die Ursachen für die Niederlage der sozialistischen Länder im Weiterbestehen kapitalistischer Muttermale bzw. in der unbewussten oder bewussten Neuherausbildung kapitalistischer Verhältnisse und ihnen entsprechender Klassenstrukturen. Ohne Kritik an der ideologischen Vertuschung, ja Verklärung dieser Verhältnisse, ohne Kritik am Revisionismus und ohne Klarheit und Selbstkritik kein neuer Anlauf zum Sozialismus. Denn bei der Klärung des Vergangenen geht es uns um die Grundlagen für die Zukunft. Lernen, damit es nicht wieder schief geht!

„Ohne revolutionäre Theorie keine revolutionäre Bewegung!“ – Lenins Worte angewandt auf heute bedeuten nichts weniger als diese Aufgabe zu erfüllen.

 

Unsere nun vereinigte Organisation trägt den Namen „ Organisation für den Aufbau der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands / ARBEIT ZUKUNFT“. Wir nehmen an, dass ein neuer, dritter Name zu mehr Verwirrung führt. Die beiden Zeitungen sollen weiter bestehen, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Zeitung ARBEIT ZUKUNFT soll so ausgerichtet sein, dass sie möglichst viele arbeitende Menschen erreicht, auch solche, die bisher dem Sozialismus bzw. Kommunismus noch nicht nahe stehen. ROTER STERN soll – mit wachsenden Kräften – als zukünftiges theoretisches Organ weitergeführt werden.

 

Für die Einheit der Marxisten-Leninisten!