Stuttgart 21: Der Kampf geht ungebrochen weiter

Von den Medien bundesweit weitgehend verschwiegen geht der Kampf gegen das Milliarden-Spekulationsprojekt Stutt­gart 21 weiter. Woche für Woche demonstrieren mehrere tausend Menschen. Die Bewegung für den Erhalt und die Er­neu­e­rung des Kopfbahnhofes beweist eine ungeheure Zähigkeit.

Ständig wird sie tot gesagt oder als „erledigt“ erklärt. Es nützt nichts. 146 Mon­tags­de­monstrationen haben bis Ende Oktober 2012 stattgefunden, dazu zahlreiche weitere Einzeldemonstrationen – immer mit mehreren tausenden Teilneh­mer/innen, teilweise weit über hunderttausend.

Auch wenn der Bau des unterirdischen Bahnhofes noch nicht gestoppt werden konnte, hat diese Bewegung viel erreicht.

Zum einen hat sie bewiesen, welche Kraft das Volk hat, wenn es aufsteht. Die Bewegung gegen Stuttgart 21 hat die gesamte politische Landschaft in Baden-Württemberg umgepflügt. So wurde z. B. die jahrzehntelange politische Vorherr­schaft der CDU gebrochen, zuletzt bei der Ober­bür­ger­meisterwahl in Stuttgart. Der­zeit profitieren noch die Grünen davon. Doch auch sie sehen sich einer selbstbewussten Bewegung gegenüber, die beständig Druck ausübt und nicht klein beigibt. Da nützt es auch nichts, wenn Grünen-Ministerpräsident Kretschmann immer wieder „Frieden“ verkündet. Die Men­schen wollen keinen „Frieden“ mit den Interessen des Kapitals, der Spekulanten, der Banken, der Baukonzerne. Sie kämpfen für ihre Interessen!

Das Milliardenprojekt Stuttgart 21, das nur für Banken, Immobilienspekulanten, Baukonzerne wichtig ist, steht mittlerweile auf der Kippe. Der viel beschworene Kostendeckel ist bereits gesprengt. Die Bahn will nun mehr Geld von Baden-Würt­tem­berg und Stuttgart. Sie selbst will offensichtlich kein Geld in dieses Fass ohne Boden schmeißen. Es fehlt nach jahrzehntelanger Planung ein Brandschutz­konzept. Das derzeit vorliegende würde im Ernstfall hunderten von Menschen das Le­ben kosten. Das Projekt bedeutet eine geringerer Lei­stungs­fähigkeit. Dafür fehlt die notwendige Genehmigung. Private Eisenbahnen klagen auf Erhalt der oberirdischen Kopfbahnhofes. Das steht ihnen nach geltendem Recht zu. Obwohl die Bahn in 2 Jahren (!) immer noch kein genehmigungsfähiges Konzept für die Grundwasser­ent­nah­me vorlegen konnte, hat das Eisenbahn­bun­des­amt nun erlaubt, mit dem so genannten Grundwasser­ma­na­ge­ment zu beginnen. Experten befrüchten sogar Hangrutschungen und entsprechende Schäden an Leib und Leben.

„S 21 ist der größte technisch-wissenschaftliche Betrugsfall der deutschen Industriegeschichte“, sagt der Physiker Christoph Engelhardt, der anfänglich ein Fan des Projektes war, im Stern am 24.10.12.

All diese Fakten treiben die Menschen auf die Straße. Sie werden weiter kämpfen!