Das bewährte Krisenlöschmittel – mehr Geld

Bei den europäischen Banken liegen zig Milliarden Euro , für die sie nur mühevoll Anlagemöglichkeiten finden. Durch die „Rettungspakete“ der zurückliegenden Jahre ist das Geldvermögen rasant gestiegen. Doch es lohnt sich kaum, das Geld in der Produktion anzulegen, da sich Europa in einer tiefen Wirtschaftskrise befindet. Die Zahl der Armen ist extrem gestiegen. Die vielen, sönen, bunten Waren – wer kann sie sich leisten?

Die Banken leihen daher den Unternehmen kaum noch Geld. Auch den Konsumenten, den Hungerleidern, mögen sie das viele, schöne Geld nicht geben.

Sie legen das Geld lieber in sichere Staatsanleihen mit mäßigen aber sicheren Zinsen an oder noch besser in spekulative Fonds, die weitaus höhere Profite versprechen.

Die EZB verkündet nun, was die Spatzen schon lange von den Dächern pfeifen, dass so die Wirtschaft weiter ruiniert und die Zahl der Arbeitslosen ansteigen wird. Eine neue Krise taucht am Horizont auf, weil durch den Prozess der Kapitalakkumulation (immer größere Anhäufung von Kapital) mittlerweile so viel Reichtum existiert, dass er sich nicht mehr profitabel in der Produktion anlegen lässt. Und nur Produktion kann neuen Reichtum schaffen. Durch Spekulation werden keine Werte geschaffen, sondern nur von einem Profiteur zum anderen umverteilt.

Was tut die EZB in einer solchen Situation, in der Banken vor lauter Geld nicht mehr wissen, was sie damit anfangen können? Nun, sie heilt mit ihrem „bewährten“ Krisenlöschmittel: noch mehr Geld. Die EZB hat Anfang Juli angekündigt, erneut eine Billion Euro in den Finanzmarkt hineinzupumpen.

Eine Billion? Eine ungeheure Summe! Wahnsinn! Ja, dieses System ist wahnsinnig! Es handelt nach dem Prinzip: Es brennt? Dann mit Benzin löschen! Der Brand erlischt nicht, sondern die Flammen schlagen höher? Dann muss mit noch mehr Benzin gelöscht werden.

Diese Aktionen zeigen die Verzweiflung und Ausweglosigkeit eines Systems, dass von Krise zu Krise stolpert und keine Lösung für seine tiefen inneren Widersprüche findet. So wird dieses System an seinem Gott ersticken: dem Geld.