Erneuter Pleitenrekord erwartet

<>Bis zu 41.000 Unternehmensinsolvenzen werden 2004 von der
Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet. Im ersten Halbjahr waren es
19.300. Im Gesamtjahr 2003 waren es 39.470. Durch die
Unternehmenszusammenbrüche sind dieses Jahr 600.000 Arbeitsplätze gefährdet.
400.000 Firmen werden jährlich gegründet, 340.000 werden gelöscht. Die Zahl der
neu geschaffenen Jobs ist nur halb so hoch wie die durch Insolvenzen zerstörten
Stellen (SZ vom 6.10. 04)

Auch der Kreditversicherer Euler Hermes erwartet (laut SZ
vom 11.06.04) 40.500 Pleiten für dieses Jahr. Durch die Konkurse würden 33
Milliarden Euro an Forderungen ausfallen. 2003 lag das Ausfallvolumen bei 50
Milliarden Euro. Die Eigenkapitaldecke ist vor allem bei kleineren und mittleren
Firmen extrem dünn. Forderungsausfälle halten 60% der Unternehmen für ein
bedrohliches Risiko. Die Zahlungsmoral des Mittelstandes wird moniert.
Handwerk, Baugewerbe und Einzelhandel gelten als schlechte Zahler.

Fazit: Das Kapital, momentan vor allem das kleine und
mittlere, steckt in einer tödlichen Krise, aus der es kein Entkommen gibt. Die
Banken sind mit der Kreditvergabe verständlicherweise äußerst vorsichtig.
„Gute“ Arbeitsplätze im Handwerk und in der Produktion gehen unwiederbringlich
verloren. Arbeitende werden zu Sozialhilfeempfängern. Der Glaube an und die
Illusionen über das System der kapitalistischen Warenwirtschaft werden durch
die massenhaften Erfahrungen bezüglich der „sozialen Marktwirtschaft“ bald
verloren gehen. Dann wird sich zwangsläufig die Frage und der Ruf nach dem
Ausweg aus Arbeitslosigkeit, Not und Zukunftsangst aufdrängen.

eni