Peru: Mobilisierungen gegen Mega-Bergwerke

In Peru entwickeln sich die Aktionen der indigenen Gemeinschaften, der fortschrittlichen Kräfte… gegen Projekte von Bergwerken. Die „Extraktions“-Politik, welche die multinationalen Minengesellschaften betreiben ist eine der besonders räuberischen und schmarotzerischen Formen der Plünderung von Rohstoffen der abhängigen Länder durch den Imperialismus. Der gegenwärtige Präsident Humala hatte versprochen, damit Schluss zu machen; ein Versprechen, dass zu seiner Wahl 2011 beitrug. Damals sprach er vom Kampf gegen den Neoliberalismus und gegen die Multis, ohne den Kampf gegen den Drogenhandel zu vergessen. Das waren Zusagen, die er seither weitgehend vergessen hat zu Gunsten einer mit den Multis abgestimmten Politik und der Repression gegen den Protest des Volks.

Wir geben hier den von unseren Genossen der PCMLE (Ecuador) veröffentlichten Artikel wieder, die direkte Beziehungen zu der Kommunistischen (marxistisch-leninistischen) Partei Perus… haben.

 

Der Kampf der bäuerlichen Gemeinschaften gegen die negativen Folgen der Bergwerksindustrie, welcher von den Städtern und der Jugend unterstützt wird, hat nie aufgehört. Sie ist eine Bedrohung ihres Lebens, sie raubt die Territorien der Gemeinschaften, zerstört ihre Wasserreserven. Die geförderten Bodenschätze dienen wirtschaftlich gesehen nur dem internationalen Kapital, das Konzessionen für die Hälfte des peruanischen Territoriums für internationale Minenprojekte bekommen hat und das mit der Komplizenschaft aller aufeinanderfolgenden Regierungen.

In den letzten Jahren fanden symbolträchtige Kämpfe statt, wie der Kampf der Bevölkerung von Cajamarca, die sich drei Jahre lang dem Projekt der Mega-Mine von Conga zur Förderung von Gold und Kupfer widersetzte. Oder jener der Mine von Ynacocha, die vom internationalen Konzern Newmont Mining Co. mit nordamerikanischem Kapital gehalten wird. Es handelt sich um eines der verhängnisvollsten Minenprojekte des Landes. Zwei regionale Streiks, im Nov./Dez. 2012 und Mai/Juni 2013 wurden von der Regierung gewaltsam unterdrückt und es gab zahlreiche Tote, Verwundete und Gefangene.

Die Gemeinschaften der Region Arequipa protestieren gegenwärtig durch Aktionen und einen unbegrenzten Streik gegen das Minenprojekt von Tia Maria. Dieses im August 2009 bekannt gewordene Projekt wurde im April 2011 von der Gemeinschaft von Mellendo bekämpft. Zwei Mitglieder der Gemeinschaft wurden bei Zusammenstößen mit der Polizei getötet. 2013-2014 bekam die Minengesellschaft unter der Regierung von Ollanta Humala grünes Licht für die Förderung. Der gesellschaftliche Kampf brach 2014 erneut aus. Er geht weiter und forderte zwei Tote, 200 verwundete Gemeindemitglieder und 4 verwundete Polizisten und eine große Zahl von Verhaftungen.

Diese Kämpfe geben ein gutes Beispiel für alle Gemeinschaften, um das Eindringen des internationalen Kapitals und die Plünderung der natürlichen Ressourcen zu bekämpfen.“

 

Erinnern wir uns an das Interview, das Fabius (französischer Außenminister seit 2012 – d. Übers.) 2013, beeindruckt vom Wirtschaftswachstum von 7%, der Zeitung „La Republica“ gab. Er begrüßte die „Politik der sozialen Inklusion“ der peruanischen Regierung und zählte die Sektoren auf, in denen die französischen Großunternehmen investieren könnten. Man muss auch die Entsendung einer „Ausbildungsmission zur demokratischen Leitung von Menschenmassen für etwa 60 Anti-Aufstands-Polizisten der peruanischen Nationalpolizei“ betonen. Die indigenen Gemeinschaften werden wie alle fortschrittlichen Kräfte den „demokratischen“ Charakter der Leitung der Massen kennenlernen!

 

Übersetzung aus „La Forge“, Zeitung der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs, Juni 2015