Leinfelden/Stuttgart: ROTO Frank kündigt weitere Frauen! Protest vorm Werkstor!

Wie bereits berichtet, kündigte am letzten Junitag die ROTO Frank AG in Leinfelden weiteren 6 Kolleginnen die Arbeit! (vgl.: http://www.arbeit-zukunft.de/index.php?itemid=2392&catid=2 und http://www.arbeit-zukunft.de/index.php?itemid=2437&catid=2) Als Grund gibt ROTO an, angeblich sei nicht mehr genug Arbeit für alle da. Dabei soll es sogar Nachtschichten und Leiharbeiter im Betrieb geben!

Die Ende Juni ausgesprochenen Kündigungen betreffen ausschließlich schwerbehinderte Frauen! Außerdem sind die Kolleginnen alle in einem Alter von rund 50 Jahren und seit Jahrzehnten bei ROTO beschäftigt. Auf dem Arbeitsmarkt haben sie kaum eine Chance.

Die Kündigungen wurden allesamt vom Integrationsamt durchgewinkt. Eigentlich soll dieses zum Schutz der Schwerbehinderten Menschen tätig werden. Es muss von ROTO zuvor um Erlaubnis gefragt werden, bevor schwerbehinderten Kolleginnen gekündigt werden darf. Hier ein klares Nein! zu sagen, das sieht aber das Amt scheinbar nicht als seine Aufgabe an, um diese Kolleg/innen zu schützen.

Dies alles löste Empörung bei vielen Kolleg/innen im Betrieb aus. Der Betriebsrat soll dem Vernehmen nach allen Kündigungen widersprochen haben. Auch über den Betrieb hinaus wächst die Anteilnahme: Im Metallertreff Stuttgart, einem lockeren überbetrieblichen Treffen kämpferischer Metall-Kolleg/innen, die der Gewerkschaftslinken nahestehen, wurde mehrfach über den Fall diskutiert! Dort forderten insbesondere auch Kollegen anderer Betriebe eine entschlossenere Solidaritätsarbeit für die Roto-Kolleg/innen – auch in der Öffentlichkeit! Er stellte einen Solidaritätskreis auf die Beine.

Und so gab es, von der IG Metall Esslingen unterstützt, zwei Flugblattaktionen vor dem Werkstor, am 14. und am 28. Juli:

„Solidarität ist unsere Stärke!“ So hieß es am 28. Juli auf dem Flyer der IG Metall-Vertrauensleute, der der Redaktion vorliegt. Und unter Ausnutzung eines ROTO-Werbespruchs für besonders sichere Fensterbeschläge heißt es: „Widerstand ist nicht zwecklos!“

Kolleginnen und Kollegen, Betriebsräte, IG Metall-Vertrauensleute, auch aus anderen Betrieben, sind solidarisch, sie finden sich mit den Kündigungen einfach nicht ab.

Das Flugblatt klagt an: Der ROTO-Vorstand kündige 29 Menschen, darunter Alleinverdienende mit Kindern und Schwerbehinderte! Das mache Angst und verursache Unsicherheit! Der Vorstand wird aufgefordert, auf alle Kündigungen zu verzichten! Arbeitsplätze dauerhaft sichern!

Der Flyer ruft dazu auf, die gekündigten Kolleg/innen zum Arbeitsgericht zu begleiten. „Lassen wir sie nicht allein!“ Denn ihnen bleibt darüber hinaus im Augenblick nur der Gang zum Arbeitsgericht. Aber in der Tat waren einige nicht mehr allein dort. Der vom Metallertreff ins Leben gerufene Soli-Kreis hat gleich erreicht, dass es auf zwei so genannten Güte-Terminen vorm Stuttgarter Arbeitsgericht eine deutliche Beteiligung von Kolleg/innen gab. Nun kommen die eigentlichen Gerichtsverhandlungen dran, die Kammerverhandlungen. Auch da will der Solikreis eine stärkere Öffentlichkeit schaffen.

Rücknahme der Kündigungen bei Roto!

Arbeit Zukunft ruft auf, unter dieser Parole die Solidarität weiter zu stärken!

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