Saudi-Arabien und Türkei: Alte Freunde – Verbündete im „Anti-Terror-Kampf“

Hassrede von Erdogan, Merkels Freund gegen Flüchtlinge

Im Kampf gegen Flüchtlinge und im Kampf gegen Terror braucht die Großmacht Deutschland „Freunde“. Schließlich kämpft man ja angeblich gegen Diktatoren, Menschenrechtsverletzungen, Folter, Barbarei. Da ist es gut, wenn man sich auf „Alte Freunde“ verlassen kann: Saudi-Arabien und die Türkei Erdogans.

 

Türkei – Terror gegen die Kurden, zigtausende auf der Flucht

Merkel persönlich flog kurz vor den Wahlen zu ihrem Verbündeten Erdogan, um ihm zu helfen, genügend Stimmen für seine AKP zu bekommen. Er soll mithelfen, Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa aufzuhalten und den IS zu bekämpfen.

Insbesondere bei den Flüchtlingen ist man froh, einen Mann für das Grobe zu haben. Für 3 Milliarden Euro war Erdogan bereit, den Menschen, die um ihr Überleben kämpfen, den Weg nach Europa zu versperren.

Zugleich schafft er gerade mit seinem Terror in den kurdischen Gebieten im Osten der Türkei zigtausende neue Flüchtlinge. Die türkische Armee steht in Diyarbakir, Cizre und Silopi im Häuserkampf. Täglich sterben Menschen durch die Armee oder durch islamistische Banden. Unschuldige werden auf offener Straße erschossen.

Bei Assad in Syrien wird gesagt, man müsse ihn stürzen, weil er gegen sein eigenes Volk kämpfe. Erdogan terrorisiert sein eigenes Volk, aber er ist halt ein „guter, alter Freund“ und willkommener Helfer für die Großmachtpläne Deutschlands.

Klar, dass so ein „Freund“ auch Waffenhilfe bekommt und dass Bundeswehrsoldaten in der Türkei stationiert sind.

Jeden Tag dreht Erdogan die Terrorschraube weiter an. Ende Dezember forderte er, dem Vorsitzenden der kurdischen Partei HDP, Selahattin Demirtas müsse man „eine Lehre erteilen“. Immerhin hat die HDP einen Durchmarsch von Erdogan zu einer Präsidialdiktatur bisher verhindert. „Edeldemokrat“, wie Erdogan einer ist, will er nun diese lästige Opposition zerstören. In Russland wäre das ein Anlass für Sanktionen des Westens. Bei Erdogan schweigt man vornehm und schickt ihm Geld und Waffen.

 

Saudi-Arabien – ein Hort der Menschenrechte?

Saudi-Arabien, Hort der Menschenrechte?

Auch der zweite Verbündete und alte Freund, Saudi-Arabien, ist würdiges Mitglied der Anti-Terror-Allianz gegen den IS. Saudi-Arabien unterscheidet sich ja auch ausgesprochen stark von den mittelalterlichen Islamisten des IS?

Während bei IS – wie fürchterlich – die Scharia gilt, gilt in Saudi-Arabien, unserem humanen Kampfgefährten, die Scharia.

Während der IS – wie unmenschlich – köpft und kreuzigt, kreuzigt und köpft Saudi-Arabien – wie human.

Der brutale IS lässt Menschen auspeitschen, dagegen werden in Saudi-Arabien Menschen ausgepeitscht, bis sie sterben.

Es ist klar, dass hier das Gute gegen das Böse kämpft! Wer daran zweifelt, versteht die westlichen Werte nicht.

Zum Hohn hat Saudi-Arabien aktuell auch den Vorsitz des UN-Menschenrechtsrates inne.

Natürlich bekommt auch Saudi-Arabien als „zuverlässiger Verbündeter“ deutsche Waffen. Zwar hatte der SPD-Vorsitzende und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel großmäulig angekündigt, die Waffenexporte vor allem in Krisengebiete zu verringern oder gar zu stoppen. In der Realität sind sie wieder gestiegen. Und auch Saudi-Arabien, dass einen brutalen und rücksichtslosen Krieg im Jemen führt, um eine ihm genehme Regierung, die natürlich auch köpft, steinigt und kreuzigt, an die Macht zu bringen.

Es gibt ein altes Sprichwort: Sage mir, mit wem du gehst, und ich sage dir, wer du bist!“

Jedes Gerede von Menschenrechten, Frieden, Humanität, Kampf gegen den Terror entlarvt sich mit solchen Verbündeten als riesige Heuchelei. Für Großmachtpolitik und Profit ist jeder Partner recht, auch wenn es ein bluttriefender Diktator ist.

Karl Marx zitierte treffend P. J. Dunning: „Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit, oder sehr kleinen Profit, wie die Natur von der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv und waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“