Marx zu Wahlen und Parlamentarismus

Marx/Engels: Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom
März 1850, MEW Bd. 7, S. 251

Das Proletariat muss hier dafür sorgen:

    I. dass durch
keinerlei Schikanen von Lokalbehörden und Regierungskommissarien eine Anzahl
Arbeiter unter irgendeinem Vorwand ausgeschlossen wird;

    II. dass überall
neben den bürgerlichen demokratischen Kandidaten Arbeiterkandidaten aufgestellt
werden, die möglichst aus Bundesmitgliedern bestehen müssen und deren Wahl mit
allen möglichen Mitteln zu betreiben ist. Selbst da, wo gar keine Aussicht zu
ihrer Durchführung vorhanden ist, müssen die Arbeiter ihre eigenen Kandidaten
aufstellen, um ihre Selbständigkeit zu bewahren, ihre Kräfte zu zählen, ihre
revolutionäre Stellung und Parteistandpunkte vor die Öffentlichkeit zu bringen.
Sie dürfen sich hierbei nicht durch die Redensarten der Demokraten bestechen
lassen, wie z.B., dadurch spalte man die demokratische Partei und gebe der
Reaktion die Möglichkeit zum Siege. Bei allen solchen Phrasen kommt es
schließlich darauf hinaus, dass das Proletariat geprellt werden soll. Die
Fortschritte, die die proletarische Partei durch ein solches unabhängiges
Auftreten machen muss, sind unendlich wichtiger als der Nachteil, den die
Gegenwart einiger Reaktionäre in der Vertretung erzeugen könnte. Tritt die
Demokratie von vornherein entschieden und terroristisch gegen die Reaktion auf,
so ist deren Einfluss bei den Wahlen schon im Voraus vernichtet.