Hurrikan Katrina: Supermacht USA lässt ihre eigenen Bürger im Stich

Der rechtzeitig vorhergesehene Hurrikan Katrina hat in der Region
um New Orleans eine Schneise der Verwüstung geschlagen. Rund 2 Millionen
Menschen, das sind 1% der US-Bevölkerung, sind unmittelbar von der Katastrophe
betroffen. Mehrere tausend Tote scheinen möglich. Doch die betroffenen Menschen
stehen weitgehend allein da.

Auch 3 Tage nach der Katastrophe gibt es für mehrere zehntausende
Menschen immer noch kein sauberes Trinkwasser, kein Essen, keine sanitären Anlagen,
keine Betten und Unterkünfte. Menschen verrecken elend auf Hausdächern; verhungern
und verdursten auf der Flucht; erliegen der Hitze ohne Schutz. Seuchen drohen. Not
und Elend sind offensichtlich schlimmer als in den armen Ländern Asiens nach
der Tsunami-Katastrophe.

Diese Katastrophe entlarvt den großmäuligen nationalen
Pathos von Präsident Bush und seinen Freunden der großen Monopole. Dieses
Pathos diente nur dazu, die Menschen propagandistisch für die imperialistischen
Ziele der herrschenden Klasse wie z.B. für den Krieg im Irak einzuspannen. Doch
für die Menschen selbst haben sie nichts übrig. Sie sind Dreck in diesem
System. Allein der Profit und die Großmachtinteressen zählen. Um den Krieg im
Irak zu finanzieren wurden z.B. die Deichschutz- und –aufbauprogramme fast auf
Null heruntergefahren. Somit waren die Deiche bei New Orleans altersschwach und
entsprachen nicht dem neuesten Stand. Transportflugzeuge befinden sich in
großer Menge im Irak, um dort das Volk mit militärischen Mitteln
niederzuhalten. In den USA fehlen sie nun, um dem eigenen Volk zu helfen. Um
den Krieg zu finanzieren und damit die Rüstungs- und Ölmonopole noch reicher zu
machen, wurden Sozialausgaben massiv gekürzt, sodass schon zuvor viele Menschen
in Armut versanken. Diese Menschen stellen nun auch die meisten Opfer der
Katastrophe. In einer Sondersendung der ARD meinte ein Reporter, dass viele
dieser Armen deshalb nicht an der Evakuierung vor der Katastrophe teilnahmen,
weil sie sich das Busticket für die Evakuierung nicht leisten konnten. Also
auch an der Not der Menschen wurde noch verdient. Mit dieser Katastrophe zeigt
der Imperialismus noch einmal deutlich sein menschenverachtendes Gesicht.

Der Hurrikan Katrina wird nicht nur die Landschaft
verändern. Auch bei den Menschen wird diese Katastrophe tiefe Spuren
hinterlassen. Sie haben nun die Möglichkeit zu erkennen, dass diese Regierung und
dieses System nicht ihre Regierung und ihr System sind, sondern im Dienst der
Reichen, der herrschenden Klasse stehen. In den Reportagen ist der Hass vieler
auf die Regierung, die sie im Stich lässt, zu spüren. Wir hoffen und wünschen,
dass das amerikanische Volk die Kraft hat, aus dieser fürchterlichen
Katastrophe zu lernen und Konsequenzen zu ziehen. Wir stehen auf der Seite der
Opfer, der Armen.

dm