«Jesus‘ junge Garde» – ARD über die christliche Rechte in Deutschland

Korrespondenz

Berlin – Es war wie in einem Popkonzert: Im Sommer 2003
versammelten sich tausende junger Menschen vor dem Brandenburger Tor in Berlin
zu einer Massenandacht. Sie tanzten, beteten und weinten lautstark, von der
Bühne aus riefen Prediger die Teilnehmer/innen zur Erweckung auf.

Über dieses Freiluft-Festival berichtete die ARD am 16.
November in der Dokumentation «Jesus‘ junge Garde» über die Methoden, mit denen
die amerikanische Buß- und Betgemeinde «The Call» ihre Anhänger geistig formt.

Der Trend kommt aus Amerika. In den USA ist die religiöse
Rechte bereits eine politische Größe. Doch auch in Europa gewinnen die
Evangelikalen an Terrain. Für die Produktion des Rundfunks Berlin- Brandenburg
(RBB) haben die Autoren Jobst Knigge und Britta Mischer den jungen Esbjörn
begleitet. Der damals 18-jährige war am Brandenburger Tor dem Ruf der Bewegung
gefolgt.

Seit dem Berliner Happening besucht Esbjörn regelmäßig die
Workshops der «Holy Revolution School» und wurde inzwischen selbst Ausbilder.
In den USA war er bei der Mutterorganisation zu Gast, die zum Zeitpunkt der
Dreharbeiten mit Dauerkundgebungen vor dem Weißen Haus die Wahl des Obersten
Richters beeinflussen wollte. «Jesus‘ junge Garde» beleuchtet das Erstarken der
christlichen Rechten in Deutschland und zeigt, warum besonders Jugendliche so
empfänglich sind für die so genannten Erlebnisreligionen.

K. B.