Korrespondenz: Kampf um Arbeitsplätze bei der Stabilus GmbH Koblenz

Bei der Firma Stabilus GmbH in Koblenz, einer der führenden
Hersteller in Sachen Gasfeder und Stossdämpfer gibt es seit knapp 6 Monaten
eine heiße Auseinandersetzung zwischen der Geschäftsleitung und Belegschaft.

Grund ist, dass die Geschäftsleitung einen Teil der
Produktion nach Rumänien verlagern wird und damit verbunden betriebsbedingte
Kündigungen im Hauptwerk Koblenz geplant hat. Diese betriebsbedingten
Kündigungen bei ca. 150 Kolleg/innen vom Stammpersonal sollten am 31.12.2005
vollstreckt werden.

Da aber Stabilus einen großen Auftrag bekommen hat, wurden
diese Kündigungen ausgesetzt bis Ende März 2006. In dieser Situation hat der
Betriebsrat von Stabilus mehrfach die Geschäftsführung gerichtlich verklagt,
damit diese Kündigungen zurück genommen werden und weniger Leiharbeiter im
Betrieb beschäftigt werden, sodass die Stammbelegschaft nicht so erpressbar
ist. Die Geschäftsleitung hat nach diesen gerichtlichen Auseinandersetzungen
mit dem Betriebsrat aber auch wegen der guten Auftragslage die Kündigungen
teilweise zurückgenommen. Von den insgesamt ca. 150 betroffenen Kolleginnen und
Kollegen bleiben noch Kündigungen für 18 Leute übrig. Der Betriebsrat versucht
auch diese Kündigungen zu verhindern, indem er Zusagen an die Geschäftsleitung
macht wie z.B. Genehmigungen von Sonntagsarbeit und von Einsätzen von
Leiharbeitern.

Fazit:

Es gibt durchaus auch kämpferische Betriebsräte, die sich um
den Erhalt von Standorten, Arbeitsplätzen und dergleichen kümmern.

Auch wenn man dazu sagen muss: In diesem Falle hat natürlich
die Auftragslage der Firma für den Erhalt der Arbeitsplätze eine große Rolle
gespielt.

Trotz alledem finde ich den jetzigen Betriebsrat (Ende April
2006 stehen Betriebsratwahlen vor der Tür) lobenswert, denn er versucht unter
anderem auch in machbarem Rahmen, dass Leiharbeiter einen festen Vertrag bei
Stabilus bekommen.

Dies ist leider in vielen anderen Firmen nicht der Fall.
Denn als Leiharbeiter weiß ich das besser als mancher andere.

Mit solidarischen Grüssen

A.Agopyan