Antikriegstag 2006 in München: POLIZEI SCHÜTZT WIEDER EINMAL NEONAZIS

Korrespondenz:
Zu einer prekären Situation kam es auf der diesjährigen
Antikriegstag-Kundgebung in München. Als Neonazis versuchten am Rande der
Versammlung zu provozieren, wurden diese von der Polizei geschützt. Zuvor war
es zu innerhalb der Kundgebung zu Diskussionen mit einer Gruppe sogenannter
„Antideutscher“ gekommen.

Im
diesjährigen Aufruf vom Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus wurde u.a.
der sofortige Abzug Israels aus dem Libanon und aus dem Gazastreifen gefordert.
Diese Forderung gegen die israelische Kriegspolitik wurde von den meisten der
rund 250 TeilnehmerInnen der Kundgebung geteilt. Doch leider konnte der
Großteil der Redebeiträge von den wenigsten Teilnehmern verfolgt werden weil
die Kundgebung von zwei Gruppen gestört wurde. Zunächst kam es zu Diskussionen
mit einer „antideutschen Gruppe“ die demonstrativ ein großes
Transparent mit der israelischen Nationalflagge zur Schau stellte. Mit
provokanten Losungen wie „Gegen Antizionismus, Gegen Antisemitismus“,
stellten diese den Antizionismus gleich mit dem Antisemitismus, wie es auch in
Teilen der bürgerlichen Medien geschieht, um jegliche Kritik an der
Kriegspolitik Israels zu verhindern! Ein Flugblatt mit dem Emblem der
Antifaschistischen Aktion forderte die Solidarität mit Israel ein und
verteidigte den Angriff Israels auf den Libanon. Die „Antideutschen“
verteidigten die Aggression Israels mit dem Recht auf Selbstverteidigung und
stießen natürlich auf den Widerstand der allermeisten Kundgebungsteilnehmer.

Zu einer
endgültigen Zerstreuung der Kundgebung kam es dann wenig später, als auch noch
eine neonazistische Kameradschaft mit einer iranischen Nationalfahne
auftauchte. Denn sogleich versuchte ein Teil der Kundgebungsteilnehmer, sich
gegen die Neonazis zu stellen. Nach anfänglicher Zurückhaltung der Polizei kam
es nach einiger Zeit mit Erhöhung der Polizeieinsatzkräfte, zu einem
Eingreifen. Natürlich stellte sich die Polizei, wie mittlerweile in Deutschland
wieder zur Gewohnheit geworden, auf Seiten der Nazis. Die Neonazis wurden von
der Polizei geschützt und durften weiter frech provozieren. Aufforderungen der
Kundgebungsteilnehmer an die Polizei, die Nazis vom Platz zu entfernen waren
vergebens, wurden von der Polizei einfach ignoriert.

(rab)