Filmbesprechung: Nackt unter Wölfen

Nackt unter WölfenDen 1966 entstandenen Film gibt es seit einiger Zeit auch
auf DVD – ein guter Anlass für eine Besprechung.

Inhalt: 1945 kommt wenige Wochen vor der Befreiung des KZ
Buchenwald ein Transport an. Darunter befindet sich der Pole Jankowski, der in
seinem Koffer einen kleinen Jungen versteckt hat. Mithäftlinge und Mitglieder
der illegalen kommunistischen Widerstandsgruppe kümmern sich um das Kind. Dabei
geraten sie immer wieder in heftige Gewissenskonflikte, weil sie ihre eigenen
Sicherheit und die Sicherheit der Widerstandsgruppe aufs Spiel setzen.

Als die SS-Bewacher Wind davon bekommen, dass ein Kind
versteckt wird, geht der Terror gegen Verdächtige los. Doch die Häftlinge sind
nicht klein zu kriegen. Das Kind wird gerettet. Als der NS-Staat sich im
Zusammenbruch befindet und die Truppen der Alliierten sich dem Lager nähern,
organisiert die kommunistische Widerstandsgruppe einen bewaffneten Aufstand.
Das Lager wird befreit und das Kind hat überlebt.

Hintergrund: Der spannende und dramatische Film wurde nach
dem Buch von Bruno Apitz „Nackt unter Wölfen“ gedreht. Bruno Apitz, Kommunist,
war selbst Häftling in Buchenwald. Die Geschichte beruht auf Tatsachen. Das
Kind gab es tatsächlich. Sein Name: Stefan Jerzy Zweig. Nach der seiner
Wiederentdeckung wurde er in den 60er Jahren in Babelsberg zum Kameramann
ausgebildet.

Auch wenn das Buch mittlerweile fast 50 Jahre und der Film
über 40 Jahre alt sind, sind beide ausgesprochen spannend, dramatisch und
sehenswert.  Wer sich mit dem NS-Regime
und dem kämpferischen Widerstand dagegen beschäftigen will, sollte sich den
Film anschauen.

Die DVD gibt es z.B. bei www.jump-up.de
für 15,30 Euro. Als Edition zum 60. Jahrestag der DEFA gibt es eine Sammlung
von vier Filmen des Regisseurs Frank Beyer mit den Filmen „Der Aufenthalt“, „Fünf
Patronenhülsen“, „Nackt unter Wölfen“ und „Spur der Steine“ für ca. 27 Euro bei
verschiedenen Anbietern.

ernst