Die neue Elbphilharmonie: Prunk und Protz für Hamburgs Reiche

Gemessen an dem vielen Milliarden Steuererleichterungen für Unternehmen und Reiche sind es nur Peanuts, die 240 Millionen Euro für die neue Elbphilharmonie. Doch sie sind bezeichnend für den Geist und die Gesinnung der Regierenden in diesem Lande.
Am 2. April legte Ole van Beust, Hamburgs Oberbürgermeister, den Grundstein dafür. Im neuen Hafenviertel, das mit teuren Edelapartments für die Schickeria aufwartet, soll nun ein glamouröser Kulturschuppen erbaut werden. Tatsächlich, auf einem alten Hafenschuppen wird ein Glaspalast errichtet, der Hamburg „Weltniveau“ verschaffen soll. Ein großer Teil des Geldes stammt aus der immer klammen Hamburger Stadtkasse.
Man muss sich das einmal klar machen: In einer Stadt in der kaum Geld für Kindertagesstätten und Kindergärten da ist, in der Einrichtungen für die Jugend um ihr Überleben kämpfen, in der es verfallene Elendsviertel gibt, da hat man Millionen Euro, wenn es um die „Kultur“ für ein paar Reiche gibt. Es ist ja nicht so, dass es in Hamburg noch keine Theater und Konzertsäle gäbe. Für die Kulturbedürfnisse der wohlhabenderen Schichten ist bereits gut gesorgt. Und es fließen dafür Jahr für Jahr üppige Subventionen aus dem Haushalt des Hamburger Senats.
Wir sind ja keine Gegner von Theater und Konzerten. Im Gegenteil! Kunst sollte für alle da sein!
Wir sind aber dagegen, dass Millionen staatlicher Gelder in einen luxuriösen Kulturtempel gesteckt werden, während an anderen Stellen angeblich „kein Geld“ da ist. Zuerst sollten daher diese Millionen für Förderung der Jugend, für die Arbeitslosen usw. ausgegeben werden.
Hamburg ist die Stadt mit den meisten Millionären in Deutschland. Wenn diese Luxusviertel und luxuriöse Kulturtempel „brauchen“, dann sollen sie das gefälligst selber bezahlen.
ernst