Prozess gegen Ackermann, Zwickel, Esser und Konsorten

Der Mannesmann-Prozess (siehe AZ Nr. 3) startet am 21. Januar 2004 in
Düsseldorf. Anlässlich der Übernahme der Fa. Mannesmann durch Vodafone
schanzten die Aufsichtsräte Ackermann, Zwickel, Jung und Ladberg
(Ex-Gesamtbetriebsratsvorsitzender) im Jahr 2000 den Managern und ihren
Familien ca. 111 Mio. DM zu,  deklariert als Abfindungen,
Pensionsansprüche, Boni etc. Der Firmenchef Esser erhielt außerdem 29,7
Mio. DM Abfindung, die aber laut Staatsanwaltschaft in Ordnung sind.
Jung, der frühere Konzernboss, bediente sich gleich selber mit 10 Mio.
DM.

Die Crème de la Crème der deutschen Anwaltschaft stehen drei völlig
unerfahrenen Richter gegenüber. Einer, 30 Jahre jung, ist Richter auf
Probe, der andere, 35 Jahre, ist erst 5 Jahre in diesem Beruf. Die
vorsitzende Richterin Koppenhöfer (52) war bis vor wenigen Jahren
Jugendrichterin. Der Prozess ist bis Juni angesetzt.
     Der spektakulärste Wirtschaftsprozess in der
Geschichte der BRD hat für die Arbeiterklasse und das Volk größte
Bedeutung. Gerade in der Zeit des sozialen Kahlschlags wird die
Bettdecke etwas gehoben, unter der sich die Absahner mitsamt ihren
Kumpanen von der Gewerkschaftsführung suhlen. Es wird Zeit, dass das
Volk erwacht und beginnt, diese großen und kleinen Sauställe
auszumisten.  Dies ist vor allem notwendig in der Gewerkschaft.
Dort haben es die Mitglieder dreieinhalb Jahre lang ohne Murren
geduldet, dass der Vorsitzende der IGM, der in die Schweinereien
ver(z)wickelt war,  weiter sein Unwesen, wie z.B. den
Streikabbruch im Osten, treiben konnte.