Neuigkeiten aus Burkina Faso

Die PCRV (revolutionäre Kommunistische Partei Burkinas) hat uns drei Dokumente zugeschickt, die Informationen über die Situation des Landes, die Schlussfolgerungen, die unsere Bruderpartei daraus zieht, die Positionen, die sie verteidigt und die Arbeit, die sie leistet, enthalten.
1. Der März-Leitartikel ihres politischen Zentralorgans, Bug Parga, charakterisiert die Situation als „wirr und kompliziert“. Die Lage ist in der Tat gekennzeichnet von terroristischen Angriffen, den Angriffen von Elementen der RSP (1) auf ein Waffenlager und mehreren kriminellen Brandstiftungen in Märkten. Unter dem Vorwand des Kampfs gegen den Terrorismus wurden auch Militärbasen des französischen und amerikanischen Imperialismus in der Region, die Erdöl, Erdgas, Gold, Uran und eine Menge Grundwasser im Überfluss besitzt, eingerichtet. „Diese imperialistischen Mächte ziehen es vor, dass es schwache Staaten gibt, wo eine verhältnismäßige Instabilität herrscht, um die Reichtümer besser ausbeuten zu können.“
Der Leitartikel erklärt auch, dass die Lage der Nation auch von der Tiefe der revolutionären Krise gekennzeichnet ist. Die PCRV stellt eine „eine Steigerung des Niveaus des Bewusstseins der Arbeiterklasse und des Volkes fest, die sich organisieren und kämpfen, um die revolutionären Errungenschaften zu vertiefen, für die Freiheit und den wirklichen wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt.“
Diese Ausgabe greift so den wichtigen Kampf auf, der Arbeiter und Bauern gegen die „Société Nouvelle Sucrière de la Comoé“ (2) vereint, ein Kampf, der vom Komitee zur Verteidigung der Errungenschaften des Aufstands geführt wird.

2. In einer Erklärung vom März über die Selbstverteidigungsgruppen (auch „Koglweogo“ genannt) analysiert das Zentralkomitee der Partei das politische Umfeld und die objektiven Gründe für die Gründung dieser Komitees:
der Zusammenbruch des neokolonialen Staates und seine Unfähigkeit, seine hoheitliche Rolle zu erfüllen (Sicherheit der Bürger und Schutz ihrer Güter, Verwaltung und Verteidigung des Territoriums);
Die Unfähigkeit der Verteidigungskräfte und der Sicherheitskräfte, die Sicherheit von Personen und ihrer Habe auf dem gesamten Territorium sicherzustellen hinsichtlich ihrer mangelnden Ausrüstung, der Schwäche ihrer Logistik und der Widersprüche und Unstimmigkeiten, die sie untergraben;
Die Schwäche des Rechtssystems;
Und schließlich das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den Verteidigungs- und Sicherheitskräften und dem Rechtssystem, die sie als korrupt betrachten.
Auf dieser Grundlage folgert die Erklärung: „Die Selbstverteidigungsgruppen erschienen so auch als Organisations- und Kampfformen, die vom Volk selbst gebildet wurden, um dem schwerwiegenden Problem der Unsicherheit, dem großen Banditentum und dem Scheitern des neokolonialen Staates zu begegnen.“
Auf diese Analyse hin fordert die PCRV die fortschrittlichen Menschen und Revolutionäre auf, den Formalismus aufzugeben, der sie zur Verdammung dieser Initiativen verleiten könnte unter dem Vorwand, dass „die Gewalt rechtmäßig sein müsse“. Für die Bruderpartei „drücken die Volksmassen durch diese Initiativen des „Koglweogo“ ihren Durst nach Gerechtigkeit, ihr lebendiges Bedürfnis nach Sicherheit für sich selbst und ihre dürftige Habe, die sie mit Schweiß und unter Mühen erworben haben, aus. Sie kämpfen für ein neues Recht im Dienst des Volkes, das dem gegenwärtigen, das nur den Reichen und Mächtigen dient, entgegengesetzt ist.“
Die PCRV beschließt diese Erklärung mit einem Lob für diese Initiativen und sichert ihnen ihre Unterstützung zu.

3. In ihrer Erklärung vom 27. April zu den Kommunalwahlen am 22. Mai ruft die PCRV die Arbeiter und das Volk zum Boykott auf. Es ermutigt sie, Wahlprogramme der Bürger aufzustellen, die ihre Forderungen und Bestrebungen widerspiegeln und sich zum Kampf zu organisieren, an der Einrichtung von „Komitees zur Verteidigung der Errungenschaften des Volksaufstandes“ und Selbstverteidigungs-Gruppen zu arbeiten. Es ruft sie auch dazu auf, den Abzug der fremden Truppen (Frankreich, USA) aus dem Land zu fordern, für die Unabhängigkeit und Souveränität Burkina Fasos.

Anmerkungen:
1) RSP = Regiment de Sécurité Présidentielle – Präsidialgarde von Blaise Compaoré, des durch den Aufstand vom November 2014 verjagten Ex-Präsidenten
2) etwa „Neue Zuckergesellschaft von Comoé“, ein afrikanischer Konzern des Agrobusiness.

Aus „La Forge“ Juni 2016, Zeitung der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF)