Und noch ein Rekord des Kapitalismus: Leiharbeit steigt enorm

Leiharbeit verbieten!

Deutschland ist die „Lokomotive Europas“. „Uns geht es gut“. „Die Beschäftigung steigt“. Das sind die tollen Nachrichten aus unserem Wirtschaftswunderland. Doch die Realität sieht anders aus.
Mittlerweile werden in Deutschland fast eine Millionen Leiharbeiter/innen beschäftigt. Besonders beliebt ist Leiharbeit in der Metall- und Elektroindustrie, der es gut geht und die viele Aufträge hat. Insgesamt sind es aktuell 961.000 Leiharbeiterinnen. 2009 waren es „nur“ ca. 610.000. Das ist ein Anstieg von mehr als 57%!
Leiharbeit bedeutet Niedriglöhne. So liegt das durchschnittliche monatliche Brutto von Leiharbeitern bei 1700 Euro, bei vergleichbaren Festbeschäftigten bei 2960 Euro. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Fehlanzeige! Zwei Drittel aller Leiharbeiter/innen liegen unter amtlich festgelegten Niedriglohnschwelle von 1973 Euro brutto monatlich. Und 5,7% der Leiharbeiter/innen müssen trotz Arbeit durch Hartz IV aufstocken. Das heißt: Sie arbeiten und leben auf Hartz IV-Niveau!

Auch hier wissen sie, was sie tun!
In Wahlkampfreden wird immer wieder gern lautstark gefordert, dass sich Arbeit wieder lohnen soll. Doch egal, wer in welcher Kombination regierte, sie haben alle den Niedriglohnbereich ermöglicht und immer weiter ausgedehnt. Nur so werden die Reichen reicher, wenn die Ausbeutung immer mehr verschärft wird. Die herrschende Klasse weiß sehr wohl, was sie will. Ihr Kapital soll sich vermehren. Das geht nur auf Kosten der Arbeiterklasse, die den Hauptteil des materiellen Reichtums dieser Gesellschaft herstellt.

Aktiv werden gegen Leiharbeit!
Das labournet (www.labournet.de) macht derzeit eine Kampagne gegen die Tarifverhandlungen des DGB mit den Leiharbeitsunternehmen. Durch diese Tarifverträge wird Leiharbeit nach der geltenden Gesetzeslage günstig. Denn, wenn es keinen Tarifvertrag gibt, müssen die Unternehmer den gleichen Lohn für gleiche Arbeit zahlen. Das würde für hunderttausende Leiharbeiter/innen eine starke Lohnerhöhung bedeuten. Doch der DGB ist bereit wieder Tarifverträge abzuschließen, die das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ aushebeln und Billiglöhne erst möglich machen. Dagegen werden Unterschriften gesammelt. Die Unterschriftenliste kann angefordert werden unter:
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2016/07/verleihnix.pdf

Und wieder eine Nebenbemerkung zu den Rechten:
Sind die Flüchtlingen daran schuld? Merkel, Gabriel, Nahles, Seehofer, die Spitzen der Grünen und der FDP sind wohl keine Flüchtlinge – höchstens Steuerflüchtlinge. Sie sind Vertreter des deutschen Kapitals und setzen knallhart dessen Interessen gegen die Arbeiter und das Volk durch. Ihr helft ihnen dabei, indem ihr mit Eurem Flüchtlingsgeschrei von Ihnen ablenkt. Und die AfD will laut ihrem Programm die Abschaffung des Mindestlohnes, also noch mehr Billigstarbeit, von der man nicht existieren kann und zur schweren Arbeit noch Hartz IV braucht.
Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber!