Internationaler Jugendverein Hamburg: Widerstand gegen CETA und TTIP

Infostand des Internationalen Jugendvereins Hamburg gegen TTIP, CETA

Am 10. September 2016 organisierten mehrere Jugendliche des Internationalen Jugendverein Hamburg (kurz: IJV) einen Informationsstand in der Hamburger Innenstadt. Dabei wurden einige hundert Flyer verteilt und neue Kontakte geknüpft. Ziel der Aktion war es die Bevölkerung über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP aufzuklären, sowie zu der überregionalen Demonstration am 17. September 2016 in Hamburg zu mobilisieren. In dem selbst erstellten Flyer des IJV wurde insbesondere über die Auswirkungen der geplanten Freihandelsabkommen auf unser Leben aufgeklärt. Dabei wurden die Ursachen für die absichtliche Geheimhaltung der Inhalte der Verträge klar benannt: unter dem Vorwand „Handels- und Investitionshemmnisse“ abbauen zu wollen, werden unsere Sozial- und Umweltstandards massiv angegriffen. Der Abbau dieser Standards, die uns ein gewisses Maß an Lebensqualität sichern, dient nur dazu, die Profite der Banken und Großkonzerne zu maximieren. Des Weiteren kritisiert der IJV die mit den Abkommen einhergehenden massiven Privatisierungen, die noch mehr Bereiche unseres Lebens in Märkte verwandeln sollen, in denen große Investoren noch mehr Gewinne auf unsere Kosten erwirtschaften können. Diese Abkommen betreffen deshalb insbesondere die Jugendlichen, die mit den genannten Folgen in Zukunft zu kämpfen haben werden.
Als Antwort auf diese Abkommen gründete sich in diesem Jahr der Internationale Jugendverein Hamburg. Er besteht zum größten Teil aus Studierenden aus Nationen von Brasilien bis Pakistan. Doch selbstverständlich beschränkt er sich nicht nur auf die Freihandelsabkommen CETA und TTIP. Sein Ziel ist es, gegen Krieg, Rassismus und soziale Spaltung anzukämpfen. Denn das ist in Hamburg bitter nötig: Der Hamburger Hafen dient dem drittgrößten Waffenexporteur der Welt Deutschland als Drehkreuz für seine Rüstungsgüter. Die Wirtschaft der Stadt profitiert vom Krieg, der Menschen zur Flucht nach Europa zwingt. Die AfD ist in die Bürgerschaft gewählt worden und schürt weiter den Rassismus in der sozial gespaltenen Stadt. Die Anzahl derer, die unter prekären Umständen leben müssen, ist hoch. Jedes fünfte Kind wächst in Armut auf und das, obwohl in Hamburg mehr als 40.000 Millionäre sowie 18 Milliardäre leben. Und während der Bedarf an Sozialwohnungen ständig steigt, Schulen und Hochschulen unterfinanziert sind und immer mehr Jugendzentren geschlossen werden, bewarb sich der Hamburger Senat für die Austragung der Olympischen Spiele, prahlt mit teuren Großprojekten wie dem Bau der Elbphilharmonie für ganze 789 Millionen Euro oder „rettet“ die verzockte HSH Nordbank mit Milliarden von Euros.
Gegen diese Entwicklungen in Hamburg richten sich die Aktionen des IJV. Neben den wöchentlichen Vereinstreffen organisiert die Gruppe aber aktuell auch einen Lesekreis zu Themen der politischen Ökonomie und veranstaltet Freizeitaktivitäten wie Filmabende. Wenn der Verein Dein Interesse geweckt hat: Kontakt per Mail über: ijv@web.de oder besuche die Facebook-Seite: fb.com/intjugendvereinhh.