Kriegsgefahr: Trump hetzt zum Krieg!

US-Präsident Trump droht offen mit Krieg gegen Syrien! Gegen das Syrien Assads, das durch Russland militärisch unterstützt wird. Hier droht eine offene kriegerische Konfrontation der beiden immer noch größten Atommächte – mit unkalkulierbaren Risiken.

Elmar Brok (CDU), EU-Parlamentsabgeordneter und bei jeder Kriegsdiskussion dabei, sagte vor wenigen Tagen im Interview mit N24/ Die Welt:

Der Angriff der Amerikaner in Syrien ist ein historischer Moment, weil bisher galt, dass sich eine Atommacht wie die USA nicht dort militärisch engagiert, wo bereits eine andere Atommacht, in diesem Fall Russland, aktiv ist. Dieses Tabu ist heute gefallen. Daraus kann ein sehr ernsthafter Konflikt entstehen.

Der russische Botschafter im Libanon hat am 11. April 2018 eine deutliche Drohung an die Vereinigten Staaten gesandt (mal egal, ob das eine besonders gute Idee war): „Wenn es einen Angriff der Amerikaner gibt, dann werden die Raketen abgeschossen und auch die Quellen, von denen die Raketen abgefeuert wurden“, sagte er gegenüber dem Fernsehsender Al-Manar. (Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-russland-warnt-usa-vor-eingreifen-in-syrien-wegen-giftgasattacke-a-1202274.html)

Der amerikanische Präsident Donald Trump beantwortet nun auf Twitter die Drohung. „Mach Dich bereit, Russland, denn sie werden kommen“. Weiter preist er die Raketen als „neu und schön und klug“ an. Russland solle lieber nicht der Partner eines „mit Gas tötenden Tieres“ sein, der seine eigenen Menschen umbringt und es genießt.

Dem Krieg geht bekanntlich immer wüsteste Hetze gegen den Kriegsgegner voraus. Hier noch garniert mit geheucheltem Mitgefühl für „seine Menschen“. Irak, Afghanistan Libyen zeigen, was deren Schicksal die US-Präsidenten interessierte und interessiert!

Aus Russland war schon zuvor im sogenannten Sicherheitsrat der Uno eine deutliche Warnung gekommen: „Ich fordere Sie erneut auf, flehe Sie an, die Pläne zu unterlassen, die Sie derzeit für Syrien entwickeln“, so Moskaus Uno-Botschafter Wassili Nebensja an seine amerikanische Amtskollegin, die notorische Kriegshetzerin Nikky Haley.

Die Drohungen, die Sie gegenüber Syrien aussprechen, sollten uns ernsthaft Sorgen bereiten, uns allen, denn wir könnten uns an der Schwelle von sehr traurigen und ernsten Ereignissen wiederfinden.“

Aussagen, die deutlich machen, dass Trump, Präsident des US Imperialismus, anscheinend keinerlei Hemmung hat, den mittleren Osten, schlimmstenfalls die Welt mit einem neuen Weltkrieg zu bedrohen! Auch der französische Präsident Macron scheint bereit, sein Land in ein solch unkalkulierbares Kriegsabenteuer zu verwickeln. Frau May aus London zögert laut Deutschlandfunk angeblich noch. Sie täte gerne Beweise für den angeblichen Giftgasangriff Assads auf Duma sehen. Man könnte lachen, wenn es nicht so ernst wäre!

Warum ausgerechnet denen glauben, die schon für den Irak-Krieg hemmungslos logen?

Der US-Imperialismus tischte schon haarsträubende Lügen-Stories auf, um im UNO-Sicherheitsrat Zustimmung zum Irak-Überfall zu erreichen. Nichts davon hat gestimmt, was heute auch eingeräumt wird. Mit dabei damals auch Großbritannien, das ja aktuell erneut einen Giftgaseinsatz Russlands im englischen Salisbury behauptet, ohne einen einzigen Beweis vorzulegen. Warum soll man denselben Leuten die Geschichte des angeblichen Giftgasangriffs auf Duma/Ost-Ghuta bei Damaskus glauben?

Cui Bono? Wem nützte das?

Angesichts der Berichte über diese angebliche Giftattacke darf man sich schon fragen, wem das ganze nützt. Der syrischen Führung um Bashar al Assad gewiss nicht. Und man sollte die syrische Führung auch nicht für blöd halten! Die syrische Armee war in Ost-Ghuta im Vormarsch, Ortschaft für Ortschaft dieses Distrikts wurden aus den Klauen der „Rebellen“ zurückerobert, islamistischer Terroristen, die wie anderswo auch die örtliche Bevölkerung in Angst und Schrecken hielten. Der Fall der letzten Stadt dort, Duma, ist ein Frage der Zeit, damit wäre das Kapitel „Rebellen vor den Toren von Damaskus“ beendet.

Genau in diesem Moment taucht die Geschichte mit dem Giftgas auf, wird die Beschuldigung lanciert, die Assad-Armee hätte „mit einer Fassbombe“ Giftgas gegen Duma eingesetzt. Eine größere und weiterreichende Behinderung der Offensive im letzten Augenblick ist kaum denkbar. Wenn „Assad“ genau jetzt den Giftgaseinsatz befohlen hätte, mehr hätte er seinen Interessen nicht schaden können!

Syriens Regierung und Armee – sie sind derzeit die eindeutigen Verlierer der Affäre! Der Gewinner aber ist völlig klar: Der im Syrien-Krieg schon völlig ins Abseits geratene US-Imperialismus! Sein Boss, Trump, nutzt die Gelegenheit, jetzt den Versuch zu starten, mit der Drohung eines massiven Angriffs den Kriegsverlauf doch noch zu wenden und den „regime-change“ gegen die syrische Regierung durchzusetzen, Präsident Assad zu stürzen und Syrien doch noch den US-Interessen, bzw. denen seiner Verbündeten zu unterwerfen!

Die Überlegung, dass diese Gelegenheit bewusst herbeigeführt, inszeniert wurde, ist alles andere als abwegig!

Warum sollten eigentlich die „Rebellen“ kein Giftgas haben? Sie verfügen auch sonst über alle möglichen Waffen. Z. B. über Raketen oder Granaten (mit entsprechenden Werfern), mit denen man von Ost-Ghuta nach Damaskus hineinschießen kann und – wie am 20. März 2018 – einen ganzen Stadtviertel-Markt beschießen kann – mit 43 Toten. Wer gibt ihnen diese Waffen?

Am 5 Oktober 2016 äußerten sich im Deutschlandfunkinterview nacheinander Sadiqu al Moussllie, der damalige Repräsentant der Syrischen „Opposition“ in Deutschland, wie auch der CDU-Außenpolitiker Rupert Polenz.

Al Moussllie damals wörtlich: „Wie es unter Berufung auf US-Regierungskreise heißt, sollen `Manpads über Saudi-Arabien und die Türkei an die Rebellen geliefert werden“ (Manpads: zielgenaue, von der Schulter abschießbare Raketen wie z.B. die nach Afghanistan gegen die SU gelieferten Stinger-Raketen). Und Polenz: „Sie“ (die „Rebellen“) „bekommen ja Waffen. Es geht – das soll man offen aussprechen – um Luftabwehr-Raketen. Diese sind bisher nicht geliefert worden, weil die USA Sorge haben, das solche…in die Hände von Dschihadisten fallen könnten… Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man über Wege nachdenkt, wie man diese Gefahr ausschließen kann und…eine Möglichkeit schafft, die absolute Luftherrschaft Assads und der russischen Luftwaffe … in Frage zu stellen“ So etwas damals ganz offen im Regierungssender Deutschlandfunk!

Wer garantiert denn, dass sie nicht auch Chemiewaffen bekommen haben?!

Wenn Trump Syrien in Brand steckt, kann die ganze Welt Feuer fangen!

Bodenlos die Merkelregierung in Berlin: Ungerührt genehmigt Merkel immer neue Waffenlieferungen in die Krisenregion. Sie beliefert Erdogan, der begonnen hat, Nordsyrien zu erobern. Deutschland beliefert die Saudis, deren Waffen überall in den Kriegsgebieten auftauchen. Sie unterstützt den Krieg in Syrien mit deutschen Tornado-Aufklärern, die für alle NATO-Partner, die in Syrien am Werk sind, genaueste Aufklärungsfotos liefern. Schiffe der Bundesmarine kreuzen im östlichen Mittelmeer. Die Bundesmarine fuhr schon vor Syrien mit einer Fregatte Geleitschutz für den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle.

Schon mehrfach wurde in Berlin diskutiert, ob Bundeswehrsoldaten auch innerhalb Syriens, am Boden kämpfen sollten – zusammen mit anderen NATO-Truppen. Kein Mensch soll hierzulande davon ausgehen, dass die drohende massive Verschärfung des Syrienkrieges Deutschland nicht berühren würde, nichts anginge!

Die Politik von Merkels GroKo verstrickt auch Deutschland in unverantwortlicher Weise in diesen Krieg, der das Potential hat, sich zum Weltkrieg zu entwickeln. Wo ist der Protest der Bundesregierung gegen Trumps Drohungen? Wo das Verbot an Trump, von den US-Stützpunkten in Deutschland (Ramstein, Eukom und Afrikom in Stuttgart etc.) aus Kriegsoperationen auszuführen?

Dieser Krieg konfrontiert zwei Atommächte. Das „Bulletin oft the Atomic Scientists“ (Berichte der Atomwissenschaftler) hat am 25. Januar 2018 die „Weltuntergangsuhr“ auf zwei ein halb Minuten vor zwölf gestellt.

Fünf vor Zwölf? Das war mal. Wir sind schon weiter!

Es wird Zeit, zum Protest auf die Straße zu gehen! Es wird Zeit, dass die Kolleginnen und Kollegen in all unseren Betrieben, die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter das friedenspolitische Mandat unsrer Gewerkschaften einzufordern und ebenfalls für den Frieden, vor allem aber gegen den Krieg auf die Straßen des Landes gehen!

Kämpfen wir gegen die steigende Weltkriegsgefahr!

Nachtrag:

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) warnte am Dienstag, dem 10.4.18, vor möglichen Luftangriffen mit Marschflugkörpern oder Boden-Luft-Raketen innerhalb der kommenden 72 Stunden. Passagierflugzeuge umflogen daraufhin das östliche Mittelmeer zwischen Zypern und Syrien.

Im Mittagsmagazin der ARD gab es dazu einen interessanten Beitrag:

https://www.youtube.com/watch?v=DvTx_EjHf5E