Buchbesprechung: „Ausgrenzung – Raub – Vernichtung“

„Neue Forschungsergebnisse zur Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung in Württemberg und Hohenzollern“

29 Autoren aus der Gedenkstättenarbeit und von den Stuttgarter Stolpersteinen haben wichtige Beiträge zur Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung in Württemberg und Hohenzollern geleistet. Es wird dargestellt, wie die Juden aus ihren Berufen, ihren Wohnungen verdrängt, ihres Eigentums beraubt und schließlich vernichtet wurden. Herausgegeben wurde der umfangreiche Band von Heinz Högerle, Dr. Martin Ulmer und Dr. Müller vom Landesarchiv Baden-Württemberg. Die zahlreichen Illustrationen und Dokumente geben ein Bild von der Hetze und Propaganda der Nazis gegen die Juden und den Verordnungen, Erlassen sowie Gesetzen, die diese immer mehr einschränkten und ihnen die Lebensgrundlage entzogen. Sie geben uns auch mit Biographien der Opfer und Täter eine Vorstellung von den betroffenen Familien und der Beute, die die Nazis ihnen geraubt haben. Am Ende blieben den Betroffenen nur Flucht oder gerieten in die mörderischen Mühlen des NS-Staates, wurden deportiert und systematisch ermordet.

Das preiswerte und umfangreiche Buch ist nicht nur für Fachleute interessant. Es macht deutlich, wie der Staat, aber auch Privatleute von der Ausplünderung der Juden profitiert haben und ist eine Warnung für heute angesichts des wiederkehrenden Rassismus und Antisemitismus.

588 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-945414-69-9

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