BILD dankt „Mr.Trump“, dass es keinen Krieg gibt. Pervers! Es geht auch anders!

Empörend! Bild dankt heute (09.01.2020) unterwürfig per Hauptschlagzeile dem „Mr. President“, also Trump, dafür, dass es keinen Krieg mit dem Iran gebe. Eine skandalöse Verdrehung der Wahrheit!

Dass die Welt seit dem 3. Januar 2020 nervös und gestresst über die Gefahr eines neuen Golfkrieges USA gegen Iran und weit darüber hinaus diskutiert, haben wir einem von Trump befohlenen Mord, einem gefährlichen völkerrechtswidrigen Übergriff gegen zwei souveräne Staaten, Iran und Irak, zu verdanken, einem Kriegsakt!

Dass diese Eskalation nicht direkt in einen Krieg mündete, ist massenhafter Empörung und dem Protest der Völker dort und nicht zuletzt dem darauf reagierenden Beschluss des irakischen Parlaments zu verdanken, das allen ausländischen Besatzern die Tür des Landes weist – so symbolisch das auch sein mag.

Aber auch der Tatsache, dass die Führung der Islamischen Republik nicht in Trumps Falle tappte und es vorerst bei einer Demonstration der iranischen Waffen beließ, ohne schwere Folgen für Soldaten der USA und anderer ausländischer Streitkräfte im Irak (auch Bundeswehr ist dabei!!).

Verantwortung eindeutig bei Trump und dem US Imperialismus!

Nur der US-Imperialismus und die Trump-Administration haben den flagranten Mord an einem der höchsten Repräsentanten des Iran, zugleich den Angriff auf den benachbarten Irak zu verantworten.

Nur Trump und sein Pompeo (Secretary of State = Außenminister) haben den Konflikt mit der maßlosen Drohung weiter verschärft, 52 strategische Ziele im Iran einschließlich unersetzlicher kultureller Stätten dort zu zerbomben, sollte der Iran Vergeltung üben (was in solchen Kreisen wie der Führung der islamischen Republik eher normal und zu erwarten ist).

Bundesregierung und Deutsche Medien – unterwürfig!

Die Bundesregierung und die deutschen Medien sind fast vollständig auf die (immer noch!!) kriegsvorbereitenden Lügen über den erschröcklichen „Terrroristen“ Soleimani eingeschwenkt. Wo war AKKs Protest gegen den Mord an Soleimani? Aber die mehr oder weniger symbolischen Raketenangriffe des iranischen Revolutionsgarde auf zwei irakische Stützpunkte der Besatzertruppen dort verurteilten sie und Frau Merkel sofort „aufs schärfste“.

Wir vergessen nicht, dass all die Beschuldigungen, die Trump wie auch die deutschen Medien Soleimani hinterher geifern, nicht bewiesen sind. Wir weisen erneut darauf hin, dass US-Kommandeure weltweit sich wie Herren aufspielen, dass z. B. von den Stuttgarter US-Kommandozentralen Eucom und Africom ebendfalls blutige Kriegsoperationen geführt werden. Auch ihnen stehen US-Generale vor, deren Wirken sich sicherlich kaum anders darstellen lässt als das, was Soleimami auf Befehl seiner Regierung tat.

Auch bürgerliche Medien können anders als die deutsche BILD!

Unabhängige bürgerliche Medien wie z, B. der britische „The Independent“ geben ein anderes Bild ab! Im Independent fängt es schon damit an, dass der Mord an Soleimani „assassination“ genannt wird: Laut Internetwörterbuch leo.de Mordanschlag, Attentat, Meuchelmord!

Gestern (8. Januar 2020) enthüllte das Blatt dann, dass der „blutrünstige Terrorist“ Soleimani nicht nach Bagdad kam, um die nächsten haarrrstrräubenden Anschläge gegen unschuldige US-GIs vorzubereiten, sondern als iranischer Vertreter eine Botschaft seiner Regierung an die Irakische Führung zwecks Weiterleitung an die saudische Regierung übergeben wollte, ja dass Soleimanis Reise nach Bagdad eventuell eine von Trumps Leuten gestellte Falle war.* (vgl. auch https://www.independent.co.uk/voices/qassem-soleimani-death-iran-baghdad-middle-east-iraq-saudi-arabia-a9272901.html )

Das wäre natürlich ein wirklicher Anschlag auf amerikanische Interessen, wenn Soleimani zu einer Entspannung hätte beitragen können. Ein schweres Verbrechen in Washingtoner Augen! Denn die US-Rüstungsindustrie hinter Mr. Trump verdient satte Profite allein durch die ständige Auf- und Nachrüstung der Saudis und hat sicherlich keinerlei Interesesse an Entspannung dort. Ganz abgesehen davon, dass nur die Feindschaft und Spaltung der Nationen am Golf dem Imperialismus seine Herrschaft und Oberhoheit sichert.

The Independent zeigt, was auch eine bürgerliche Presse leisten kann, wenn sie wenigstens noch einen Rest von Moral aufweist. BILD gehört eindeutig nicht dazu!

 

Anmerkung der Redaktion:

* Der Independent schreibt am 8. Januar:

Der irakische Premier enthüllte, das er sich mit dem Iranischen Kommandeur (also Soleimani – die Red.) treffen wollte, um Schritte zu diskutieren, dazu gedacht, die Konfrontation zwischen dem schiitischen Iran und dem sunitischen Saudi-Arabien zu mildern – bekanntlich die Crux bei so vielen Streitigkeiten im mittleren Osten und darüber hinaus.

Adil Abdul Mahdi ziemlich deutlich: „Mir war vorgeschlagen worden, ihn am Morgen des Tage seiner Ermordung zu treffen. Er kam, um eine Botschaft aus dem Iran weiter zu geben als Antwort auf eine Botschaft, die wir von den Saudis an den Iran weitergeleitet hatten.

Der Premier teilte auch mit, dass Trump ihn angerufen hätte und ihn um Vermittlung bei der Belagerung der Bagdader US-Botschaft zu bitten. Laut irakischen Offiziellen wurde Kontakt hergestellt zu etlichen Milizen wie auch zu Personen in Teheran. Die Belagerung wurde aufgehoben und der US-Präsident dankte Al-Mahdi persönlich für seine Hilfe.

Es gab nichts, was die Irakis hätte vermuten lassen, dass es für Soleimani unsicher gewesen wäre nach Bagdad zu kommen – eher im Gegenteil. Das erweckt den Eindruck, dass Trump dabei half, den Iranischen Kommandeur an einen Platz zu locken, wo er getötet werden konnte. Möglicherweise war der Präsident sich nicht der Schlüsselrolle Soleimanis bewusst, die dieser bei dem Versuch einer Wiederannäherung mit den Saudis spielte. Oder dass er das wusste, sich aber nicht darum scherte.“

(englisches Orginal: „Iraq’s prime minister revealed that he was due to be meeting the Iranian commander to discuss moves being made to ease the confrontation between Shia Iran and Sunni Saudi Arabia – the crux of so much of strife in the Middle East and beyond.

Adil Abdul-Mahdi was quite clear: “I was supposed to meet him in the morning the day he was killed, he came to deliver a message from Iran in response to the message we had delivered from the Saudis to Iran.”

The prime minister also disclosed that Donald Trump had called him to ask him to mediate following the attack on the US embassy in Baghdad. According to Iraqi officials contact was made with a number of militias as well as figures in Tehran. The siege of the embassy was lifted and the US president personally thanked Abdul-Mahdi for his help.

There was nothing to suggest to the Iraqis that it was unsafe for Soleimani to travel to Baghdad – quite the contrary. This suggests that Trump helped lure the Iranian commander to a place where he could be killed. It is possible that the president was unaware of the crucial role that Soleimani was playing in the attempted rapprochement with the Saudis. Or that he knew but did not care.)