Kapitalismus: Jugend ohne Zukunft

In den letzten Jahren wurde es durch die beginnende Krise in der Automobilindustrie und dem Maschinenbau aber auch in anderen Bereichen immer schwieriger ein Praktikum, einen Ausbildungsplatz oder eine feste Arbeitsstelle zu bekommen. Für Millionen Jugendliche beginnt der Berufseinstieg bestenfalls mit unsicheren und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen als „Praktikant“, der schlecht bezahlt volle Leistung bringt, als Leiharbeiter, als Werksvertragler oder Scheinselbständiger.

Mit der Corona-Krise hat sich das verschärft.

Mit dem gerade massiv stattfindenden Stellenabbau in der Großindustrie schwinden die Chancen für zehntausende Schulabgänger, einen Ausbildungsplatz zu finden. Für weitere Zehntausende, die ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben oder demnächst abschließen werden, sinken die Chancen auf eine Übernahme dramatisch. Feste Stellen werden immer rarer. Es wird zunehmend wie ein Lottogewinn, wenn man eine feste Stelle in seiner Fachrichtung bekommt.

Viele Jugendliche sind gezwungen, in irgendwelche Nischen auszuweichen, etwas Berufsfremdes zu machen und damit ihre erworbene Qualifikation aufs Spiel zu setzen. Minijobs, Gelegenheitsarbeit, Leiharbeit zum Mindestlohn, Hilfstätigkeiten – das ist die Perspektive, die der Kapitalismus für sie zu bieten hat.

Nur einige mit Eltern oder Verwandten, die „Beziehungen“ haben oder selbst eine Firma besitzen haben bessere Chancen und finden auf jeden Fall etwas. Eine Klassengesellschaft! Chancengleichheit? Fehlanzeige!

Die Klassenteilung beginnt schon in der Wiege

Bereits mit der Geburt ist für viele ihr Weg festgelegt. Das Vermögen und der soziale Status der Eltern wirken entscheidend bei Gesundheit, Erziehung, Bildung und Ausbildung.

Es wundert daher nicht, dass aktuell beklagt wird, dass in Deutschland 2,8 Millionen Kinder oder 20% in Armut leben. Das bedeutet für sie:

– Schlechtere Ernährung!

– Schlechtere Gesundheit!

– Kein eigener Platz zum Spielen und Lernen!

– Kein eigener Schreibtisch für Schulaufgaben!

– Kein oder wenig Geld für Kindergarten- oder Schulausflüge, für Schullandheim, für Sport und Freizeit!

– Bei Hartz 4 sind 64 Cent monatlich für Bildung vorgesehen! (siehe auch S.3)

– Während der Corona-Krise konnten viele Schüler/innen nicht am digitalen Lernen teilnehmen, weil sie weder PC noch Internetanschluss haben. Bereits vorher abgehängt, werden sie nun noch weiter abgehängt.

Viele Jugendliche spüren, dass sie kaum eine Chance haben. Aber ohne politisches Bewusstsein endet dies in Frust, Selbstzweifeln oder ungerichteter Aggressivität. Manche träumen davon, an dieser Konsumgesellschaft mit einem dicken Auto, Protz und Reichtum teilzuhaben. Die herrschende Klasse ist froh, wenn die Jugend ihre Lage nicht bewusst erfasst, sondern im Konsumdenken verharrt.

Das müssen wir durchbrechen. Die Ursachen im Kapitalismus müssen auf den Tisch. Denn wir brauchen eine andere, eine sozialistische Gesellschaft, die aus den Mängeln und Fehlern des ersten Anlaufs gelernt hat!

Die Zukunft der Jugend liegt im Sozialismus!