Zum Gedenken an Erol Büyükkaraca

Am 25. Januar fand in Frankfurt eine Trauerfeier in Gedenken für unseren jüngst verstorbenen Genossen Erol Büyükkaraca statt.

Büyükkaraca wurde am 26. September 1960 in dem Dorf Seyitgazi-Yarbasan in Eskişehir als drittes Kind einer armen turkmenischen Familie mit fünf Kindern geboren. Sein Vater war ein Bauarbeiter. Während seiner Gymnasialzeit arbeitete er bei einem Zahnarzt. Im Jahr 1977 schrieb er sich an der Technischen Universität Karadeniz ein. Während seiner Teilnahme an den Kämpfen der studentischen Jugend wurde er mehrmals verhaftet. In dieser Zeit lernte er Mitglieder der THKO (Volksbefreiungsarmee der Türkei) kennen und beteiligte sich im Vereinsvorstand der Patriotisch-revolutionären Jugendbewegung von Trabzon. Nach der Machtübernahme durch die 12. September-Junta wurde er im April 1981 im Zusammenhang mit dem TDKP-Fall verhaftet und schwer gefoltert. Büyükkaraca wehrte sich gegen die Folterungen durch die Polizei und blieb bis 1983 im Gefängnis.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis begann er als Arbeiter in einer Druckerei zu arbeiten.

In der Zeit des Wiederaufbaus seiner Organisation, in der er ein entschlossener Kämpfer war, übernahm er mit seiner vorbildlichen Haltung, die seine kämpferische Persönlichkeit angesichts der vielfältigen Angriffe auf die Ideen der Organisation, des Kampfes und des Sozialismus offenbarte, an vorderster Front Verantwortung und Initiative.

Von der Gründung der Partei der Arbeit (EMEP) bis heute hat Erol Büyükkaraca für die Entwicklung des Kampfes der Partei der Arbeiterklasse und der unterdrückten Völker gegen Kapital und Reaktion gearbeitet und in jedem Tätigkeitsbereich Verantwortung übernommen.

Er war vereinigend, aufopferungsvoll und solidarisch. Seit seiner Jugend betrachtete er die Arbeit für die Entwicklung und Stärkung des revolutionären Kampfes und der Organisation als die vorrangige Aufgabe seines Lebens. Während seines ganzen Lebens, das von schwierigen Bedingungen und harten Zeiten geprägt war, war er ein vorbildlicher Revolutionär, der seinen lebenslangen Kampf mit Wissenschaft, Kunst, Literatur und Freundlichkeit in menschlichen Beziehungen verband.

Über 500 Genossinnen und Genossen kamen zu dem Gedenken. Als sein Sarg in den Saal gebracht wurde, gingen alle vorbei, um rote Nelken, das Symbol der kämpfenden Arbeiterklasse,

niederzulegen. Ein Vertreter unserer türkischen Schwesterpartei EMEP bezeichnete Erol Büyükkaraca als einen besonderen, vorbildlichen Genossen, der sein gesamtes Leben der Arbeiterklasse, dem Kampf für die Revolution und den Sozialismus gewidmet hat. Sein Tod ist für

seine Familie und seine Genossen ein großer Verlust. Auch international hat sich Genosse Erol Büyükkaraca großes Ansehen beim Aufbau der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO) erworben. Ein Vertreter der Jugend meinte in einer kämpferischen Ansprache, dass es Aufgabe der Jugend sei, den Kampf fortzusetzen. Im Geiste des Internationalismus sei es notwendig in jedem Land eine starke kommunistische Arbeiterpartei aufzubauen, auch in Deutschland. Das sei eine vorrangige Aufgabe. Freunde und Kampfgefährten schilderten ihre Erinnerungen an den Genossen.

Zum Abschluss wurde der Sarg aus dem Saal getragen und zum Flughafen gefahren. Am 26.1.25 wurde der Genosse in der Türkei unter großer Anteilnahme mehrerer Tausend Teilnehmer beerdigt.

Ein Genosse hielt für die Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei

Deutschlands eine Ansprache, die wir dokumentieren:

Liebe Genossen, ich beginne mit einem Gedicht von Bert Brecht:

Die Schwachen kämpfen nicht.

Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde lang.

Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre.

Aber die Stärksten kämpfen ihr Leben lang.

Diese sind unentbehrlich.

Dieses Gedicht trifft sehr gut auf den Genossen Erol Büyükkaraca zu. Er gehörte zu den Stärksten,

die ihr Leben lang kämpften. Seit Mitte der 70er Jahre kämpfte er gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg, für eine neue sozialistische Gesellschaft. Unermüdlich kämpfte er gegen

die faschistische Militär-Diktatur in der Türkei, für die Einheit der Arbeiterklasse und die Solidarität der Völker. Auch nach dem Ende der Militärdiktatur führte er den Kampf fort, für eine starke revolutionäre Partei der Arbeiterklasse, für die Verankerung von EMEP in der Arbeiterklasse und dem Volk, für eine sozialistische Gesellschaft.

Sein Wirken beschränkte sich nicht nur auf die Türkei. Mit all seiner Kraft setzte er sich für die internationale Solidarität, für die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen weltweit ein. Er spielte eine wichtige Rolle beim Aufbau der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen. Mit seiner Wärme, seinem großen Interesse an den Erfahrungen und der Arbeit der Genossen weltweit und seiner tiefen Solidarität war er für uns mehr als ein Genosse, ein Bruder.

Wir werden Genossen Erol Büyükkaraca vermissen. Gemeinsam mit Euch werden wir in seinem Geiste weiterkämpfen! Für eine Welt ohne Ausbeutung und Krieg! Für Revolution und Sozialismus!“