Aus einer Recherche der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 27.06. geht hervor, dass die israelische Armee fast täglich Massaker an Hungernden im Gazastreifen verübt. Dies bestätigten israelische Soldaten und Offiziere gegenüber dem Blatt.
Die Gesundheitsbehörde im Küstenstreifen meldete am Donnerstag, den 26.06., dass mindestens 549 Menschen in der Nähe der Ausgabestellen getötet wurden, seitdem die von Tel Aviv eingesetzte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) Ende Mai mit der Hilfsgüterverteilung begonnen hatte.
Um die Menschen fernzuhalten, schieße die Armee in der Regel vor und nach Öffnung der Ausgabestellen auf die Menge. Das berichten laut Haaretz etliche anonyme Quellen aus dem Militär. »Es ist ein Schlachtfeld. Sie werden wie eine feindliche Truppe behandelt – keine Maßnahmen zur Kontrolle der Menschenmenge, kein Tränengas – nur scharfes Feuer, mit allem, was man sich vorstellen kann: schwere Maschinengewehre, Granatenwerfer, Mörser«, so ein Beteiligter. Die Soldaten berichten, dass die Hungernden zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr darstellen – und widersprechen damit den mantrahaft wiederholten Stellungnahmen von Militärs, die Armee feuere Warnschüsse in Richtung von Zivilisten, weil diese sich ihnen »gefährlich nähern«.
Der Brigadegeneral Jehuda Vach wird in der Haaretz-Recherche besonders hervorgehoben. Schon im Dezember 2024 hatte die Zeitung enthüllt, dass die Division 252 unter seinem Befehl eine Todeszone im mehrere Kilometer breiten Netzarim-Korridor geschaffen habe. Laut Offizieren habe Vach immer wieder geäußert, dass es keine Unschuldigen in Gaza gebe – eine in der Armee weit verbreitete Einstellung…Auch an den jüngsten Massakern sei seine Division maßgeblich beteiligt. Laut einem seiner Soldaten sei der Granatenbeschuss von Gruppen, die auf Hilfslieferungen warten, zur »Standardpraxis« geworden. Haaretz zufolge hätten die Kriegsverbrechen Vachs und anderer Generäle bis jetzt keine internen Untersuchungen zur Folge gehabt.
Am Freitag, den 27.06. wurden wieder Dutzende Hungernde in der Nähe der GHF-Verteilzentren getötet, wie die lokale Gesundheitsbehörde meldete, und die Armee hat erneut jegliche Hilfslieferungen in den Norden des Küstenstreifens blockiert.
(nach einem Artikel aus „junge Welt“ vom 28.06.2025, Seite 2)
Schluss mit dem Genozid am palästinensischen Volk!
Keine Waffen an Israel!