Erster Erfolg für die Kolleg/innen von Behr Stuttgart

Behr, Stuttgart: Kolleg/innen haben ersten Erfolg erreicht!Vom Arbeitsgericht wurden am 30.März für 6 Kolleg/innen der Firma Behr und am 15.April für weitere 8 Kolleg/innen die Kündigungen für unwirksam erklärt (siehe dazu den ausführlichen Bericht in „Arbeit Zukunft“, Nr.2/11, S.3). Für die Kolleg/innen war dies ein großer Erfolg und ein erster Schritt für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Dafür hatten sie mehr als 1,5 Jahre unermüdlich gekämpft und sich auch nicht in die Resignation treiben lassen.

Eine deftige Klatsche hat damit auch die Führung der IG Metall in Stuttgart erhalten, die mit Behr einen Vertrag über die Schließung des Werkes in Stuttgart-Feuerbach abschloss und dabei der Vernichtung der Arbeitsplätze zustimmte. Denn die Beschäftigten sollten in eine Transfergesellschaft übernommen werden und dort nur für ein Jahr garantiert Arbeit erhalten. Angeboten wurden ihnen als Hohn Arbeitsplätze im 250 km entfernten Werk in Neustadt an der Donau. In ein Werk im nahen Mühlacker wurden die Betroffenen jedoch nicht übernommen, obwohl dort wegen des Produktionsanstiegs viele Neueinstellungen vorgenommen wurden. Dumm da steht auch der Betriebsrat, der alle diese Schweinereien abgesegnet und die Kolleg/innen im Stich gelassen hat.

Nun stecken Behr, die IG Metall-Führung in Stuttgart sowie die Betriebsratsführer in der Klemme. Diese Schweinerei ist auf sehr viel Empörung bei den Kolleg/innen der IG Metall und anderer Gewerkschaften in Stuttgart gestoßen. Zu den Prozessen kamen viele Kolleg/innen, um ihre Solidarität zu demonstrieren. In der IG Metall gab es von der Basis heftige Kritik am Verhalten des Apparates, der dem Kapital wie ein braves Hundchen hinterher zockelte und die Arbeitsplatzvernichtung „sozial abfedern“ wollte, statt sich auf die Kampfkraft der Belegschaft zu stützen und mit allen Mitteln dagegen zu kämpfen. Dass die IG Metall-Führung dies sogar in einer Phase tat, wo die Arbeiterschaft und die Angestellten aufgrund steigender Aufträge und Produktion besonders hohe Aussichten auf einen Erfolg im Kampf gehabt hätten, stößt auf besondere Empörung und Wut. Wer selbst dann dem Kapital hinterher läuft, wenn dieses in einer relativ schwachen Position ist, wer freiwillig bürgerliche Rechte aufgibt, noch nicht einmal einen Kündigungsschutzprozess wagt und die Arbeiter/innen verrät, der gehört nicht an die Spitze der IG Metall, sondern sollte sich im Arbeitgeberlager einen Job suchen. Die Auseinandersetzung in der IG Metall muss darum weitergehen. Denn mit einer solchen Führung kann man nicht für seine Rechte kämpfen.