Korrespondenz: Bemerkenswerte Mobilfunk-Veranstaltung in Ravensburg

Mit etwa 150 Zuhörern war der Kornhaussaal in Ravensburg gut
gefüllt, als am 19. Januar in Ravensburg ein Info-Abend unter der Fragestellung
„Risiko Mobilfunk?“ stattfand. Referenten waren Frau Dr. med. Waldmann-Selsam,
Ärztin aus Bamberg und Dr. Volker Schorpp, Physiker und selbst als
Elektrosensibler sehr betroffen.

In seinem Referat
ging Dr. Schorpp sehr ausführlich auf seine eigene Entwicklung zum durch
Mobilfunk-Geschädigten durch den Bau seines Wohnhauses in unmittelbarer Nähe
von 3 Mobilfunk-Sendestationen ein. Er erläuterte anhand der physikalischen
Gesetze, warum gepulste Hochfrequenzen für den menschlichen Organismus so
schädlich sind. Die gesundheitlichen Auswirkungen hat er am eigenen Leib
verspürt. Um sich von den Strapazen, die für ihn die dauernde Belastung mit
GMS- und UMTS-Strahlung bedeuten, wenigstens zeitweise zu erholen, schläft Dr.
Schorpp mittlerweile nachts in einem Zelt im Wald, wo er weit weg vom nächsten
Mobilfunksender ist.

Frau Dr. Waldmann-Selsam, Mitinitiatoren des „Bamberger
Appells“, in dem ca. 60 Bamberger Ärzte unter anderem einen Baustopp für
Mobilfunkanlagen und lückenlose Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren
der Mobilfunkstrahlung fordern, trug zahlreiche Fallbeispiele aus ihrer
ärztlichen Praxis vor. Von beiden Referenten wurde gesagt, dass es
Hinhaltetaktik ist, wenn staatliche Stellen und Mobilfunkbetreiber auf noch
ausstehende Feldstudien zu den Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk vertrösten.
Die festgestellten Gesundheitsschäden, bis hin zu einer deutlich erhöhten
Krebsrate im Umfeld der Mobilfunk-Stationen (unter anderem „Naila-Studie“) seien
Beweise genug.

Es schloss sich eine mehr als einstündige, sehr lebhafte
Diskussion an, zumal sich unter den Zuhörern etliche Ärzte befanden, die der
Arbeitskreis Mobilfunk Ravensburg schriftlich eingeladen hatte.

In der Diskussion sagte Dr. Schorpp, dass der Nutznießer der
gesundheitsschädlichen Mobilfunktechnik und
damit der Gegner das Kapital sei. Dem konnte ich nur zustimmen und ich
ergänzte ihn dahin, dass wir uns Gedanken machen müssen, wie wir gegen das
Kapital kämpfen können.

S.N.