Delegiertenversammlung der IG Metall Stuttgart protestiert einstimmig

26. Juni
2004

An den Vorstand der IG Metall

Resolution der Delegiertenversammlung der Verwaltungsstelle
Stuttgart zum Ergänzungstarifvertrag Kamp-Lintfort und Bocholt.

Die
Delegiertenversammlung der Verwaltungsstelle Stuttgart lehnt die gefundene
Ergänzungstarifvertragslösung zur Sicherung der Arbeitsplätze in obengenannten
Siemensstandorten ab.

Wir haben sehr
wohl Verständnis dafür, Lösungen zur Sicherung von Arbeitsplätzen auch mit dem
Mittel von Sanierungstarifverträgen zu finden.

Kein
Lösungsansatz kann dabei die unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit sein.

Wir finden es
empörend, wie damit vielen Belegschaften, die gegenwärtig unsere Tarifverträge
und gewerkschaftliche Grundsätze verteidigen ( z.B. Arbeitszeit muss auch
bezahlt werden), in den Rücken gefallen wird.

Vor allem der
Bezirk Baden-Württemberg hat in der letzten Tarifrunde im Flächenta-rifvertrag
die unbezahlte Verlängerung von Arbeitszeit verhindert.

Wir sehen uns
auch in unserer Verwaltungsstelle zahlreichen betrieblichen Angriffen in
Richtung unbezahlter Verlängerung von Arbeitszeit ausgesetzt. Die Firmen Bosch
Leinfelden, Bosch Feuerbach und Trumpf sind nur einige Beispiele einer
umfassen-den Kampagne der Arbeitgeber, durch die flächentarifliche Bestimmungen
zur Ar-beitszeit außer Kraft gesetzt werden sollen.

Es bleibt
geradezu widersinnig mit einer Verlängerung von Arbeitszeit Beschäftigung
sichern zu wollen.

Mag dies im
Einzelfall Siemens befriedigen, löst derartiges gleichzeitig die Gefähr-dung
hundertausender anderer Arbeitsplätze aus, wenn mit Siemens derartigen
Lö-sungsansätzen Bahn gebrochen wird.

Wir erwarten vom Vorstand der IG Metall, dass er die Sanierungstarifverträge
für Siemens in Kamp-Lintfort und Bocholt nicht genehmigt, solange der
Lö-sungsweg die unbezahlte Verlängerung von Arbeitszeit vorsieht.