Kiel: Rüstungsproduktion auf Hochtouren

Aktion gegen imperialistischen Krieg, Kiel, U-BootWas sich trotz der Krise auch in Kiel lohnt, ist die
Rüstungsproduktion.

Während im Handelsschiffbau bei HDW mit Entlassungen gedroht
wird, kann der U-Boot-Bau nicht klagen. Sechs U-Boote sind im Bau. Zwei U-Boote
des Typs 209 PN für die Portugiesische Marine, mit rund 2.000 Tonnen die größten
U-Boote, die je auf deutschen Werften gebaut wurden und ca. 800 Mio. Euro
kosten. Danach werden zwei U-Boote des Typs „Dolphin“ für Israel
fertiggestellt, die mit 2.300 Tonnen Verdrängung noch größer sind. Danach
werden zwei weitere U-Boote für die Deutsche Marine gebaut, die bis 2013
ausgeliefert werden sollen. Das U-Boot-Bauprogramm für die Griechische Marine
hatte ein Gesamtvolumen von 1,9 Mrd. Allerdings weigert sich die Marine das
U-Boot wegen mangelhafter Fahreigenschaften abzunehmen und zu bezahlen. Drei
der Boote wurden auf der vom Thyssen-Krupp-Konzern aufgekauften ehemaligen
griechischen Staatswerft Hellenic Shipyards gebaut. Wegen der griechischen
Haushaltskrise gibt es aber noch Außenstände von mehr als 600 Mio.
Thyssen-Krupp hat die Werft jetzt zum Verkauf angeboten, um die Verluste wieder
reinzukriegen.

Besonders gut läuft das Geschäft im Panzerbau. Der
Rheinmetall-Konzern mit seiner Kieler Niederlassung (ehemals MAK) ist auf
Wachstumskurs. Umsatz und Gewinn sind gestiegen und rund 300 neue Mitarbeiter
wurden eingestellt. Der neue Schützenpanzer Puma bringt einen Umsatz von 1,35 Mrd.
Gepanzerte Fahrzeuge des Typs Boxer für Deutschland und Niederlande bringen 775
Mio. Die Entwicklung und Prototypen kommen aus Kiel. Der Konzern steigerte
seinen Gewinn um 21 Prozent auf 194 Mio. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 15
Prozent auf 3,3 Mrd Euro und wird weiter wachsen. Für 2009 wird erneut eine
Rendite von mind. 10 Prozent erwartet. Die Rüstungsproduktion profitiert wieder
einmal an der Weltwirtschaftskrise.

 

uws