VW – Porsche: Und der Haifisch, der hat Zähne…

Im Song von Bertolt Brecht „Die Moritat von Mackie Messer“ heißt es:

„Und der Haifisch, der hat Zähne
und die trägt er im Gesicht
und Macheath, der hat ein Messer
doch das Messer sieht man nicht.

Ach, es sind des Haifischs Flossen
rot, wenn dieser Blut vergießt.
Mackie Messer trägt ’nen Handschuh
drauf man keine Untat liest.“

Wie sehr erinnert dieser Song an das derzeitige Geschehen bei Porsche und VW. Da haben die menschlichen „Haifische“ gekämpft. Es ist kein Blut geflossen. Es war kein Messer zu sehen. Die Herrschaften tragen Anzug, weißes Hemd, Krawatte und feine Handschuhe. Sie benehmen sich vornehm. Doch hinter den Kulissen werden die Messer gewetzt. Einer muss über die Klinge springen. Das war nun im Endkampf um die Macht bei Porsche und VW Wendelin Wiedeking, der langjährige Porsche-Herrscher. Wir bedauern ihn nicht. Denn hier hat ein Haifisch gegen den anderen gekämpft.

Das ist Kapitalismus pur!

Auch die Haifischtränen, die nun vergossen werden, passen dazu. Da werden nach außen „edle“ Motive präsentiert: Erhalt der Arbeitsplätze. Doch die „Freunde“ der Arbeiter haben Haifischzähne! Hier geht es um Kapitalverwertung. Egal, wer siegt, im neuen VW-Porsche-Konzern geht es um größere Profite als bisher. Also stehen Rationalisierung, Konzentration auf der Tagesordnung. Wer darf den Kampf der Haifische bezahlen?

Die Arbeiter sowohl bei VW als auch bei Porsche! Nur auf der Basis der Arbeit der Porsche-Beschäftigten konnte ein Herr Wiedeking Milliarden im Poker um die Macht einsetzen. Er hat verspielt. Jetzt wird der Milliardeneinsatz fällig. Die Kapitalgeber wollen Rendite sehen! Wer muss diese Rendite erarbeiten? Die Arbeiter bei VW und Porsche. Sie müssen den Hunger der Kapitalisten-Zocker befriedigen. Deshalb werden demnächst Arbeitsplatzabbau, Kostensenkungsprogramme, Lohnkürzungen, Streichungen bei Weihnachts- und Urlaubsgeld auf der Tagesordnung stehen.

Schäbig war und ist dabei die Rolle der beiden Betriebsratsvorsitzenden bei Porsche, Hück, und bei VW, Osterloh, die die Stimme ihrer jeweiligen Herren sind und sich völlig in den Machtkampf der kapitalistischen Haifische haben einspannen lassen. Sie haben ihre Belegschaften zu Hilfstruppen der jeweiligen Kapitalfraktion herabgewürdigt.

Für die Beschäftigten bei VW und Porsche kann es nur einen Weg geben: Nicht Bindung an die Interessen des Kapitals, sondern auf die eigene Kraft setzen und die eigenen Interessen vertreten. Nicht auf die Brosamen aus Wiedekings Abfindung hoffen, sondern selbst für seinen Arbeitsplatz und sein Einkommen kämpfen! Französisch lernen, heißt die Devise!

Das bedeutet: Gemeinsamer Kampf von VW- und Porsche-Beschäftigten! Das bedeutet: Kompromissloser Kampf gegen die Abwälzung der Kosten auf den Rücken der Arbeiter und Angestellten! Das bedeutet: Kampf um jeden Arbeitsplatz, gegen Rationalisierung und Lohnkürzungen, egal in welcher Form!

dm