Am 27. Juli stand nach acht Jahren wieder eine reguläre Haftprüfung vor einer Kommission an, die entscheidet, ob Leonard Peltier auf Bewährung freigelassen werden kann. Bisher sind keine Ergebnisse bekannt geworden.
Leonard Peltier, geb. am12. September 1944 in Grand Fork, North Dakota, ist ein indianischer Aktivist des American Indian Movement – ein politischer Gefangener in den USA. Er war Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre an einflussreicher Stelle bei verschiedenen Widerstandsaktionen gegen die US-amerikanische Indianerpolitik beteiligt.
1977 folgte ein sehr umstrittenes Gerichtsverfahren und bald zeichnete sich ab, dass die US-amerikanische Justiz keine Beweise gegen Peltier hatte. Trotzdem wurde er für schuldig befunden und wegen Mordes zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt. Leonard Peltier gilt für Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Incomindios Schweiz oder der Gesellschaft für bedrohte Völker als politischer Häftling. Nebst NGOs (Nichtregierungsorganisationen) und Institutionen wie der EU fordern über 25 Millionen Menschen, bisher erfolglos, seine Freilassung, darunter Persönlichkeiten wie Nelson Mandela, Rigoberta Menchú und der Dalai-Lama. Seine Anwälte durchliefen sämtliche Instanzen des amerikanischen Rechtssystems – aber Peltier sitzt nach 34 Jahren jedoch noch immer in Haft.
Obwohl in den USA viele Indigene als politische Häftlinge angesehen werden, Peltier also ursprünglich nur einer unter vielen war, entwickelte er sich zu einem panindianischen Anführer und Hoffnungsträger, der bereits zweimal (1992 und 2004) für den Friedensnobelpreis nominiert wurde.
2004 wurde Peltier von der Peace and Freedom Party als Kandidat für die US-Präsidentschaftswahl nominiert, was in den USA für Gefängnisinsassen nicht verboten ist. Peltier wurde nur in Kalifornien zugelassen, wo er 27.607 Stimmen erhielt, was USA-weit 0,02 % ausmachte.
Leonard wird im September 65, ist krank, hat sich immer mustergültig geführt. Daher gilt er in den USA als Mustergefangener, der keine Gefährdung der Öffentlichkeit darstellt. Deshalb und gemessen an der Haftdauer (er sitzt nun im 34. Jahr ein) muss er endlich freikommen. Leonard ist zu einem Vorbild für junge indianische Strafgefangene geworden und hat ihnen die Kraft für eine erfolgreiche Resozialisierung gegeben. Er ist mit Sicherheit keine Gefahr für die Öffentlichkeit, sondern ein kranker Mann, Diabetiker, herzkrank und seit einem Schlaganfall auf einem Auge fast erblindet.
Wir forden die sofortige und bedingungslose Freilassung von Leonard Peltier und allen anderen politischen Gefangenen in den USA!
kb
Literaturtipp: Leonard Peltier: Mein Leben ist mein Sonnentanz Autobiografie Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 1999 ISBN-10 3861503247 ISBN-13 9783861503248 Gebunden, 304 Seiten, 12,78 €
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