Am 6. August, 64 Jahre nach den Abwürfen der Atombomben in Japan, fand im Kieler Hiroshimapark unter dem Motto „Lotosblüten für Hiroshima und Nagasaki“ eine Mahn- und Gedenkfeier gegen die weltweite atomare Rüstung statt.
Reden hielten Benno Stahn von der Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft, die stellvertretende Stadtpräsidentin Dagmar Hirdes und Barbara Saul-Krause vom IPPNW Kiel (Ärzte gegen Atomkrieg). Rolf Raabe las Texte von Robert Jung und ein Student spielte Gitarre und trug Friedenslieder vor. Arbeit Zukunft Kiel und ihre Sympathisanten haben die Veranstaltung mit vorbereitet und vor Ort mit Besuchern über die Ursachen imperialistischer Kriege diskutiert. Den Abschluss der Feier bildeten Hunderte von den Besuchern selbstgebastelte Lotusblüten aus Pergamentpapier, die mit einem Teelicht versehen über den Kleinen Kiel (ein See in der Kieler Innenstadt) trieben.
Auszüge aus der Rede von Barbara Saul-Krause:
„Durch die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 starben fast eine Million Menschen unmittelbar oder in der Folge. „Die Erfahrung des Atombombenabwurfs trieb uns immer wieder dazu an, die Abschaffung aller Atomwaffen zu fordern. Trotz unserer Bemühungen wird die Gefahr einer erneuten Weiterverbreitung und eines Einsatzes aber wieder größer“, schreibt Tadadoshi Akiba, Vorsitzender der internationalen Bewegung Mayors for Peace und Bürgermeister von Hiroshima, in einem Grußwort. Deshalb sei die Teilnahme an Veranstaltungen wie denen zum Jahrestag äußerst wichtig. „Jeder von uns, jeder Bewohner dieser Erde, spielt eine tragende Rolle dabei, diese Welt zu verändern und die Zukunft der Menschheit mitzubestimmen“, so Akiba.
Fakt ist, dass heute immer mehr Länder eine nukleare Bewaffnung anstreben und sogar nichtstaatliche Akteure mit dem Einsatz drohen. Atomwaffenstaaten wie die USA, Russland, oder China modernisieren und perfektionieren weiterhin ihr Arsenal. „Natürlich gibt es auch positive Zeichen für Fortschritte bei der atomaren Abrüstung, wie US-Präsident Obamas Rede in Prag“, so die Vorsitzende der IPPNW Dr. Angelika Claußen, „man muss sich jedoch ebenfalls verdeutlichen, dass die Zerstörungskraft der heute vorhandenen Atomwaffen einem Hundertfachen der Hiroshima-Bombe entspricht.“ Grund für die nie wirklich gestoppte atomare Rüstungsspirale sei der Glaube, ihr Besitz bedeute Sicherheit. Anstatt Atomwaffen weiter zu entwickeln, müsse man daher Strukturen einer gemeinsamen Sicherheit voranbringen, erklärt Claußen. „Unsere Vision ist die vollständige atomare Abrüstung, der Weg dahin ist eine Atomwaffenkonvention.“
Auch in Deutschland liegen noch 20 Atomwaffen der USA, jede Einzelne von ihnen kann die 6-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe erreichen. Laut Forsa sind 80 % der Deutschen für die Beseitigung dieser Waffen. „Das sollte endlich politisches Gehör finden“, meint die Vorsitzende der IPPNW, „gerade jetzt ist allerdings auch jeder dazu angehalten, auf Gedenkveranstaltungen wie zum Hiroshima-Jahrestag oder in Kampagnen wie ‚unsere Zukunft – atomwaffenfrei’ dieses lautstark zu fordern.“
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