Der Papst, Pädophilie und der Klassenkampf

Vor mehr als 150 Jahren erklärte Marx: „Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, in einem Wort Unterdrücker und Unterdrückte.“ Der Kampf ist „ein ununterbrochener, bald versteckter, bald offener Kampf“. Mit der modernen Gesellschaft kommen „neue Bedingungen der Unterdrückung und neue Formen des Kampfes“.

In den vergangenen 25 Jahren hat die katholische Kirche ein heftiger Kampf ergriffen, seit einige der am meisten unterdrückten Opfer sexuellen Missbrauchs in der Jugend in zunehmendem Maße darauf dringen, einzelne Priester und letztlich die mächtige Kirchenhierarchie, einschließlich der Bischöfe und Kardinäle, die ständig die Täter gedeckt haben, zur Verantwortung zu ziehen.

Diese Forderung nach Gerechtigkeit, die von unten hervorbrach, hat nun das Undenkbare getan. Sie hat die Rolle des gegenwärtigen Papstes Benedikt XVI. in einer ungeheuerlichen, internationalen kriminellen Vertuschungsaffäre aufgedeckt.

Marxismus ist eine Wissenschaft zum Verständnis von Klassenfragen, die den sozialen Entwicklungen zugrundeliegen, die dunkel und weit entfernt von dem unmittelbaren Kampf der Arbeiter zu sein scheinen. Die gegenwärtige Kontroverse, obwohl versteckt hinter klerikaler Tracht, ist in jeder Hinsicht ein Klassenkampf innerhalb der katholischen Kirche. Es ist ein kleiner Teil eines globalen Klassenkampfes für volle Gleichheit, Rechte und Mitspracherecht.

Was einst hingenommen wurde, weil es keine Zuflucht zu geben schien, ist jetzt unerträglich geworden. Tausende von Opfern, die jetzt Anklage wegen Pädophilie erheben, waren loyale Gläubige aus der Arbeiterklasse, die extrem machtlos waren, bis sie sich viele Jahre später wehren oder gar ihren eigenen Familien von den begangenen Verbrechen erzählen konnten. Sie wurden als Kinder in Waisenheimen, Reformschulen, Schulen für Taube und Behinderte, örtlichen Pfarrschulen und Kirchen missbraucht.

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Quelle: WORKERS WORLD, 25.04.2010

Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der Herausgeberin: Susanne Schuster
Autorin: Sara Flounders
Übersetung: Einar Schlereth

 

 

 

 

 

 

 

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