Scheitern von Natur- und Hochwasserschutz der bürgerlichen Politik auf ganzer Linie

Wir haben die Elbe lieb, aber bitte kein HochwasserEs ist die Profitwirtschaft weltweit, die für eine heraufziehende Klimakatastrophe und weitere Faktoren des Übergangs in eine globale Umweltkatastrophe verantwortlich ist: extreme Wetterschwankungen, Zunahme von Überschwemmungen, von Trockenperioden, von extremer Kälte. Weltweit verursachen diese Extremwetterlagen nicht nur wachsende ökonomische Schäden, sondern führen direkt den Tod Hunderttausender Menschen herbei, weitere Millionen werden zu Flüchtlingen.

2002 wurde verkündet: das sei die Jahrhundertflut. Trügerisch war dies. Suggerierte dies doch eine Einmaligkeit. Viel wurde seitdem versprochen an Hilfen, Schutzmaßnahmen usw. Jahr für Jahr kam es zu weiteren Fluten – aber weit geringeren Ausmaßes.

2013 die vorerst letzte große Hochwasserkatastrophe. Nach ergiebigen Regen schwollen die Flüsse von Donau, Saale, Elbe usw. an. Überschwemmungen, Zerstörungen in Bayern, Tschechien, Ungarn und in Ostdeutschland waren die Folge.

Flussbegradigungen, Trockenlegung von Mooren, Versiegelung von Landschaften, Bauen von Häusern, Fabriken usw. in Hochwasserschutzgebieten ist eine der Ursachen dieser aktuellen Hochwasserkatastrophe.

 

Schutz vor Hochwasser ist möglich

Beispielsweise:

Das Pretziener Wehr ist ein Stauwehr zum Hochwasserschutz der Städte Magdeburg

und Schönebeck (Elbe) nahe der Ortschaft Pretzien.

Das Wehr befindet sich am Kopf des Elbe-Umflutkanals, der teilweise durch die alte Elbe gelegt wurde und 30 % der Hochwasserfluten weitläufig über Biederitz östlich an den Städten Magdeburg und Schönebeck vorbei leiten kann. An den Flüssen müssten weitere Wehre errichtet werden.

Die Flüsse dürfen nicht weiter ausgebaut werden, weitläufige Auslaufflächen für das Wasser müssen in allen Regionen geschaffen werden, sämtliche Deiche sind nach dem Ablaufen des Wassers zu überprüfen und zu reparieren. Wo das nicht möglich ist, müssen neue, tatsächlich flutsichere Deiche gebaut werden, und bei all diesen Maßnahmen muss auch auf das Wissen derjenigen zurückgegriffen werden, die die Flüsse kennen, auch wenn sie nicht studiert haben. Die Menschen in den Orten, die Fischer, die Fluss- und Seeschiffer kennen die Flüsse nämlich häufig besser – aber auf die hat in den vergangenen Jahrzehnten niemand gehört, wenn sie Kritik an der Art des Deichbaues hatten. Solche Maßnahmen liegen natürlich nicht im Interesse des Kapitals und der Regierung, die dessen Interessen vertritt.

Deshalb müssen wir hart kämpfen, wenn wir etwas davon durchsetzen wollen.

 

Vollständige Entschädigung der Privatpersonen, Handwerker und kleinen Bauern!

Das Kapital soll zahlen! Schuldenerlass!

Einsatz der Wahlkampfkostenerstattung 2013 für die Flutopfer

Einstellung von Arbeitslosen zur Beseitigung der Flutschäden zu Tariflöhnen!

 

Schauen Sie, dass Sie Hilfe bekommen”, so die weise Angela zu ihren „Kindern“ auf ihrem Spaziergang durch das Katastrophengebiet. Gütig versprach sie den Sandsäcke Schleppenden 100 Millionen Euro, während es vorerst beim Schulterklopfen blieb. 

Das Staatsfernsehen kommt gar nicht nach, all die wohlfeilen Versprechen der Politiker für die Zukunft in die deutschen Wohnzimmer zu tragen, während gleichzeitig „Wissenschaftler“ und „Experten“ sich darüber auslassen, wie toll doch der Hochwasserschutz in den vergangenen elf Jahren vorangekommen ist – auch wenn natürlich noch nicht alles zum besten stehe.

Naturkatastrophen sind tatsächlich nie zu verhindern. Der Schutz davor und die Hilfen danach legen Zeugnis ab von der Gesellschaft. Der Kapitalismus mit seiner egoistischen Natur, der Profitmaximierung handelt entsprechend und ist nicht fähig, die Bevölkerung zu schützen.

Der Ellenbogen-Mensch ist ein Produkt der Ellenbogen-Gesellschaft, die alle Formen des Egoismus, der Rücksichtslosigkeit, der Geschäftemacherei fördert. Aber viele Menschen opfern selbst in dieser Ellenbogen-Gesellschaft, ohne nach ihrem persönlichen Nutzen zu fragen, Zeit, Geld, Kraft, Ideen, Gesundheit, ja sogar manchmal ihr Leben für soziale Zwecke, für die Gesellschaft, für andere.

 

Vom Ich zum Wir


 Gemeinsam und solidarisch gegen das Elbehochwasser

 Das solidarische Verhalten vieler Menschen widerspricht der egoistischen Natur des Kapitalismus.

Und schon kündigt sich neues Gemach an: Versicherungen wollen und werden wohl auch nicht zahlen. Aufgrund des Hochwassers in weiten Teilen Bayerns, Sachsens und Thüringens fragen sich viele Hausbesitzer, ob ihre Versicherung alle Schäden abdeckt.
Die gute Nachricht ist: Sehr viele ehemalige Bürger der DDR, die noch über Gebäudeschutz- und/oder Hausratversicherungen aus der Vorwendezeit verfügen, sind bei Hochwasser gegen sogenannte Elementarschäden abgesichert. Diese Policen der Staatlichen Versicherung der DDR wurden nach dem Anschluss vom Versicherer Allianz übernommen. Elementarschäden, die durch eine Flut, aber auch durch steigendes Grundwasser auftreten, sind beispielsweise in der DDR-Haushaltversicherung abgedeckt. Wer heute in den neuen Bundesländern ein Haus kauft, welches noch mit einer alten „DDR-Police“ versichert ist, hat nach Kauf die Möglichkeit, die Gebäudeversicherung zu alten Bedingungen, das heißt inklusive Hochwasserversicherung, zu übernehmen.