Die Gefahr eines Massakers in Kobani muss verhindert werden

Die selbstverwaltete Region Rojava braucht unsere Solidarität.

Kobane, Rojava: Volksbefreiungskräfte stellen sich IS entgegen

In Kobane in Rojava stellen sich Volksbefreiungskräfte der IS entgegen

Seit über einer Woche verwandelt der IS (islamischer Staat), Syrien und den Irak immer mehr zu einem Schauplatz von Gewalt und Tod. Die Beweggründe der imperialistischen Kräfte, deren Produkt der IS ist, werden immer klarer.
Nachdem der IS bereits in Sengal (Nordirak) ein Blutbad an den dort lebenden Yeziden angerichtet und den Menschen alles genommen hat, hat er sein Auge auf das von Kurden bewohnte Gebiet Rojava in Syrien geworfen. In Rojava leben Menschen, unabhängig vom Glauben oder der ethnischen Herkunft, gleichberechtigt und friedlich zusammen. Rojava ist ein Beispiel dafür, wie die Völker des Nahen Ostens freiheitlich und unabhängig leben können. Der IS tut alles dafür, das Herz Rojavas, die Stadt Kobani, dem Erdboden gleich zu machen. Und das kurdische Volk versucht mit all seinen Möglichkeiten, Rojava und Kobani zu beschützen. Jeder, der an die Brüderlichkeit und Gleichberechtigung aller Völker glaubt, muss heute Kobani verteidigen und Solidarität mit denen zeigen, die dies auch tun.
Kobani, das heute einen schweren Schlag erleiden musste, zu verteidigen, bedeutet nicht nur, sich dem Terror des IS entgegenzustellen, sondern auch ein demokratisches Zeichen gegen die imperialistischen Mächte und reaktionären Kräfte zu setzen, die den IS als Mittel zur Zerschlagung von Rojava und der Revolution dort sehen. Deshalb und um das Gebiet neu zu strukturieren, wird tatenlos zugesehen, wie der IS plant, aus Kobani ein zweites Sengal zu machen.
Auch die AKP-Regierung verfolgt Pläne mit Rojava. Die Absichten der Einführung einer Flugverbotszone oder Pufferzone werden als humanitäre Hilfe und als Gegenreaktion zum IS getarnt. Dabei soll all dies in Wirklichkeit nur der Belagerung von Rojava dienen. Gleichzeitig würde damit die Revolution dort zerschlagen werden und die AKP könnte im Rahmen des sogenannten „Friedensprozesses“ dem kurdischen Volk ihre eigenen „Lösungsvorschläge“ aufdrängen. Die „Lösung“, die die AKP anstrebt, ist, wie so oft: Zerschlagung des Widerstandes. Was ist das für eine Lösung, wenn neueröffnete kurdische Schulen angegriffen werden. Die AKP-Regierung muss endlich die Souveränität des kurdischen Volkes anerkennen, sie muss damit aufhören gegen Menschen, die sich mit Kobani solidarisieren wollen mit brutaler Gewalt vorzugehen und gleichzeitig die Grenzen für Flüchtlinge öffnen.
Die Krokodilstränen, die die westlichen Staaten vergießen und die Bombadierungsshow gegen den IS sollen uns nur täuschen. Das Blutbad, das der IS momentan in dem Gebiet anrichtet, ist deren Verdienst. Eine weitere Invasion, wie damals im Irak, durch die Imperialisten ist keine Lösung. Schließlich benutzten und hetzen sie die Völker des Nahen Ostens schon immer gegen einander auf, um an deren Rohstoffe zu kommen und sich geostrategisch zu stärken.
Deshalb verurteilen wir die Besetzungspläne der imperialistischen Länder. Es darf keine Waffen mehr an reaktionäre Staaten, wie die Türkei, Katar oder Saudi-Arabien, verkauft werden, mit denen diese anschließend Terrorbanden, wie den IS, nähren. Den Menschen, die vor den Massakern in ihrer Heimat fliehen mussten, müssen die Tore geöffnet werden. Sie müssen ein menschenwürdiges Leben leben dürfen!
Wir, als DIDF, rufen die europäischen Völker, die Zivilgesellschaft und alle demokratischen Kräfte dazu auf, zu handeln und sich gegen den Terror des IS, gegen die Besetzungspläne und für die Solidarität mit Kobani zu positionieren. Wir rufen dazu auf, an den, in vielen Teilen Deutschlands organisierten, Demonstrationen, Mahnwachen und Versammlungen teilzunehmen.
Verteidigen wir Kobani gegen die Angriffe des IS!

DIDF Bundesvorstand