Besprechung: Bernd Köhler, Keine Wahl

Bernd Köhler, Keine Wahl, Buch und CD

Liederbuch und CD
Auf der linken Literaturmesse in Nürnberg stellte Bernd Köhler zusammen mit Hans Reffert bei einer Veranstaltung des CD-Versandes „Jump Up“ die CD „Keine Wahl“ vor. Zu den Liedern erzählte er, 1991 habe er beschlossen, keine Arbeiterlieder mehr zu singen. Grund war der Niedergang der „realsozialistischen“ Länder. Zitat:“Ich fühlte mich, wie ein singendes Museum“. Er habe seine Basis in der Arbeiterbewegung vermisst. Das änderte sich mit der Anti-Hartz IV-Bewegung und als streikende Arbeiter von Programma in Gerstetten auf der Alb ihn um Unterstützung baten. Dieser Arbeitskampf wurde von der Unternehmerseite sehr brutal geführt. Eine Turnhalle wurde leergeräumt und Polizisten einquartiert, die den Streikbrecherbussen den Weg frei prügeln mussten. Die engagierten Lieder von Bernd Köhler sind geeignet, den Kampfgeist bei Arbeitskämpfen zu unterstützen. Er unterschlägt aber nicht die harte Realität, dass Fabriken mit vollen Auftragsbüchern gnadenlos plattgemacht und abtransportiert werden, allem Widerstand zum Trotz: „SOS (in voller Fahrt)“. Heute sieht Köhler seine Aufgabe darin, die Tradition der Arbeiterlieder, auch der neuen wieder aufleben zu lassen. Das Interesse an seinen Liedern wächst, auch, weil die Arbeitskämpfe härter werden. Vorbilder für ihn sind unter anderem Joan und José mit ihren Arbeiterchören für die 35-Stunden-Woche. Bernd Köhler und Hans Reffert sind sehr vielseitig und haben eine Fülle anderer Projekte. Am 24 November haben sie im überfüllten Stuttgarter Rathaus mit dem kleinen elektronischen Weltorchester (ewo2) ein grandioses Konzert mit dem Titel: „Zug um Zug“ gegen Stuttgart 21 gegeben.
IM
Keine Wahl, CD mit Booklet, 15 Euro
Keine Wahl, Lieder- und Geschichtenbuch, 160 Seiten, 12 Euro
Buch und CD zusammen kosten 25 Euro.
Buch und CD können zuzüglich Versandkosten bei www.jumpup.de bestellt werden.
Auftrittsanfragen sind direkt an Bernd Köhler möglich unter bk@ewo2.de