„Er ist wieder da“ – eine Filmkomödie mit politischer Botschaft

Filmbesprechung: Er ist wieder da

Anfang Oktober startete der Film „Er ist wieder da“, nach dem gleichnamigen Roman von Timur Vermes, in den deutschen Kinos.
Der Film handelt von einem fiktiven Szenario, in welchem der sog. „Führer“ Adolf Hitler 70 Jahre nach Kriegsende mitten im Berlin der Gegenwart sozusagen „vom Himmel fällt“ und versucht, seine Ziele erneut zu verwirklichen. Zunächst trifft Hitler auf einen Kioskbetreiber, welcher ihn für einen Satiriker hält und ihm Unterschlupf gewährt. Zufälligerweise hatte zum Zeitpunkt seines „Erwachens“ in einem Gebüsch, ein Reporter namens Sawatzki eine Dokumentation gedreht und das Geschehen, von ihm selbst erst unbemerkt, aufgezeichnet. Dieser sucht Hitler auf und schlägt ihm vor, eine gemeinsame Reise durch Deutschland zu unternehmen und das Ganze in einem Film festzuhalten. Langsam macht sich so Hitler mit der Gegenwart vertraut und führt Gespräche mit den Bürgern, worin er viel Potential für seine Politik erkennt: In realistischen „Interviews“ äußern sich einige Menschen äußerst fremdenfeindlich und autoritär. All jene, einschließlich Sawatzki, halten ihn allerdings nach wie vor für einen guten Komiker. Sawatzki bringt den Film zu seinem Sender, der ihn annimmt, und rettet dadurch seine angeschlagene Karriere in der TV-Branche. Der „Führer“ tritt ab sofort nun in einer Comedy-Show auf und darf dort ungehemmt seine Reden schwingen. Das Publikum ist begeistert und die Einschaltquoten steigen in den nicht messbaren Bereich. Bald darauf tauchen Staatsanwaltschaft und Polizei bei dem Sender auf, da jemand Anzeige wegen Volksverhetzung erstattet hat. Die Vertreter des TV-Senders machen sich darüber lustig und auch der Staatsanwalt gibt sich amüsiert und vermutet hinter der Anzeige das Werk von „linken Chaoten“. Ungestört verfasst Hitler ein Buch über seine Rückkehr, welches außerdem verfilmt wird. Als er auf eine jüdische Zeitzeugin und Opfer des NS-Regimes trifft, erkennt diese ihn als den echten Hitler und sie packt die Wut. Nun wird Sawatzki zum ersten Mal wirklich nachdenklich und sieht sich seine damalige Dokumentation genauer an und entdeckt tatsächlich, dass Hitler einfach so „vom Himmel fiel“. Währenddessen wurde Hitler von Neonazis attackiert, weil auch einige von diesen ihn für einen Komiker hielten. Sawatki will Hitler töten, scheitert aber und wird in die Psychatrie eingewiesen. Hitlers Popularität steigt weiter – er wird unkritisch gefeiert und gegrüßt – überall, wo er auftritt. Zum Ende werden im Film Bilder von Pegida, rechten Demonstrationen, der NPD und anderen faschistischen Gruppen eingeblendet; vor diesem Hintergrund kommentiert Hitler mit den Worten „Damit lässt sich arbeiten“. Gerade das Ende hat eine mahnende, ja beängstigende Wirkung, da ein konkreter und tagesaktueller Bezug zur Situation in unserem Land hergestellt wird. Dieser „Führer“ nutzt, wie damals, vor allem auch die sozialen Ängste der Menschen aus und erlangt durch seine Reden und Versprechungen große Popularität. Zudem wird in dem Film auch die verheerende Rolle der bürgerlichen Staatsmacht herausgearbeitet, welche sich durch ihre Verharmlosung rechter Hetze auszeichnet. Insgesamt handelt es sich um einen durchaus witzigen aber auch zugleich politisch mahnenden Film, den einfach jeder mal gesehen (oder als Buch gelesen) haben sollte.
A.N.