Nachdem im Sommer Ausschreibungen für die Reinigung der städtischen Gebäude wie z.B. Schulen und Kitas in Krefeld durchgeführt wurden, haben sich die Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte extrem verschlechtert. Die Stadt Krefeld hatte zuvor Kürzungen geplant und die Ratsparteien bis auf die Linke hatte diese beschlossen. Bei der Ausschreibung für die Reinigung der städtischen Gebäude wurden weniger Zeit eingeplant meistens sogar bei gleicher Fläche. Die Reinigungsfirmen, die das niedrigste Angebot abgegeben hatten, bekamen somit die Aufträge, diese haben dann auch weniger Reinigungskräfte eingestellt. Somit kam es zur Personalreduzierung und zu Zeitkürzungen bis zu 50 % bei gleich bleibender Fläche. Die Stadt Krefeld hat Verträge mit Reinigungsfirmen geschlossen, die aus Profit- und Vertragsgründen flächendeckend für schlechte Arbeitsergebnisse sorgen müssen. Viele der Reinigungskräfte wurden vor Antritt der neuen Reinigungsfirmen von den alten Firmen entlassen. Die Stadt Krefeld hat am Ende der Ausschreibung mit fünf Reinigungsfirmen einen Werksvertrag abgeschlossen.
Resultat katastrophal
Das Resultat dieser massiven Kürzungen ist, dass die Lehrkräfte in den Schulen und Kitas auch noch in Ihrer Arbeitszeit ungewollt mitreinigen müssen, da die Zeit für Reinigungskräfte von der Stadt nicht gestellt und nicht genügend Reinigungspersonal zu Verfügung gestellt wird. Einfacher gesagt, die Stadt Krefeld will in diesem Bereich bis zu 300.000 € sparen und die Firmen, die Aufträge bekommen haben, wollen möglichst mit so wenig Arbeitskräften wie möglich das höchste an Profitmaximierung erreichen. Alles auf Kosten der Beschäftigten (Reinigungskräfte, Lehrpersonal usw.) Zudem noch die Schüler an den Schulen und die Kleinkinder in den Kitas auch noch darunter leiden, weil diese Einrichtungen auch dementsprechend kaum gereinigt sind. Die städtische Verwaltung hat Verträge mit Reinigungsfirmen geschlossen, die aus Profit- und Vertragsgründen flächendeckend für schlechte Arbeitsergebnisse sorgen müssen. Teilweise wurde über die Hälfte der Reinigungskräfte entlassen.
Reinigungskräfte jahrelang prekär und befristet
Die ArbeiterInnen die jahrelang dieselben Einrichtungen reinigen, müssen bei jeder Ausschreibung um ihren Arbeitsplatz neu bangen, weil die Firmen die den Auftrag bekommen auch nicht diese einstellen müssen. Falls sie dann doch zu den Glücklichen zählen, dann fangen sie wieder ein befristetes Arbeitsverhältnis an und stehen unter Zeitdruck, die gewohnte Fläche zu reinigen. Die zuständige Gewerkschaft IG BAU spricht von Turbo-Putzen und prangert schon seit langem diese miesen Bedingungen an. Alle diese Beschäftigten sind auf den Job angewiesen, zumal sie meistens Frauen sind, manchmal mit Migrationshintergrund und manchmal alleinerziehend. Ein Leben lang befristet und prekär. Hinzu kommt, dass den Reinigungskräften die sich den schlechten Arbeitsbedingungen widersetzen, seitens der Reinigungsfirmen mit Kündigung gedroht wird.
Arbeitsmaterial und Maschinen sind Mangelware
Die Reinigungsfirmen sparen auch noch bei der Anschaffung von Arbeitsmaterial und Maschinen. Es gibt nicht einmal genügend Putzmittel oder technische Ausrüstung. Die Beschäftigten müssen teilweise eigene Putzmittel mitbringen, weil die Reinigung nur mit Wasser unmöglich ist. Sie nehmen die Mops mit nach Hause, weil sie nicht gewaschen werden. Sie bringen sich ihre eigenen Handschuhe mit, weil die nicht immer zur Verfügung gestellt werden.
IG BAU und GEW widersetzen sich gemeinsam diesen Zuständen
Die IG BAU hatte schon vor den Ausschreibungen die miesen Arbeitsbedingungen in den Krefelder Schulen festgestellt und aufgedeckt. Durch die örtliche IG BAU Fachgruppe-Gebäudereinigung wurden Infoveranstaltungen, eine Pressekonferenz und Aktionen durchgeführt. Es wurden konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Lage anhand eines 10-Punkte Programms erstellt, was schließlich mit einigen Zugeständnissen der Stadt Krefeld endete. Das alles vor der Ausschreibung. Nach den drastischen Kürzungen hat sich die IG BAU und die Krefelder GEW entschlossen, mit betroffenen Reinigungskräften und Lehrpersonal zusammen sich gegen diese schlechten Zustände und Arbeitsbedingungen zu wehren. Gefordert wird:
Mehr Personal für die Reinigung in den städtischen Objekten und die Rücknahme der Kürzungen!
Mehr Zeit für die Reinigungskräfte!
Keine Einsparungen auf dem Rücken der Beschäftigten!
Die aktiven Kollegen/innen der beiden Gewerkschaften planen weitere Aktionen zu diesem Thema und möchten die Empörten und direkt Betroffenen bündeln, um sich gemeinsam diesen schlechten Bedingungen zu widersetzen.
C. Kartal