Sigmar Gabriel und die Putzfrau

Das hatten sich Sigmar Gabriel und seine Marketingstrategen prima ausgedacht. Bei der Wertekonferenz der SPD wollte sich SPD-Vorsitzender und Vizekanzler Gabriel zum Volk herablassen und auf der Bühne – nett arrangiert – mit einer Putzfrau diskutieren, die auch SPD-Mitglied ist. So wollte er zeigen, „die SPD ist eine von Euch!“ oder „wir sind sozial“. Ein toller Plan.
Die Realität sieht jedoch manchmal anders aus. Denn Susanne Neumann, SPD-Mitglied versaute den schönen PR-Gag, indem sie ungeschminkt die Wahrheit sagte: Die SPD hat mit der Agenda 2010 von Gerhard Schröder Leiharbeit und Niedriglöhnen zum Durchbruch verholfen. Sie berichtete wie sie bis zu ihrer Krebserkrankung für 1000 Euro 39 Stunden monatlich als Putzfrau geschuftet hat. Sie fragte klar, warum sie eine solche Partei wählen soll?
Sigmar Gabriel, SPD-Vorsitzender, Vizekanzler und Wirtschaftsminister reagierte wie eben eingefleischte Sozialdemokraten nur reagieren können: Ohne uns wäre es ja noch schlimmer. Hilflos! Denn dieses Gerede kennen die Menschen seit Jahrzehnten und sie wissen, es kommt schlimmer. Und ein Ausbund an Glaubwürdigkeit ist Gabriel ja nun gewiss nicht. In der Koalition von CDU/CSU und SPD wurde das sowieso schon eingeschränkte Streikrecht noch weiter eingeschränkt, die Krankenkassenbeiträge zu Lasten der Arbeiter und Angestellten erhöht und und und. Gabriel, der vollmundig versprochen hatte, die Rüstungsexporte zu senken, ist Weltmeister im Genehmigen von Rüstungsexporten. Egal, wann und wie die SPD allein oder mitregierte, die Reichen wurden immer reicher und die Armen immer ärmer. Da helfen kleine kosmetische Reparaturen wenig.
Statt Hoffnungen auf diese heruntergekommene SPD zu setzen, ist es wichtiger für die eigenen Interessen zu kämpfen!