25 Jahre Tafel – ein für Kapitalisten peinliches Jubiläum

Am 1. Februar gab die Deutsche Post eine Sondermarke heraus anlässlich der Gründung der “Tafel” in Deutschland durch die Initiative Berliner Frauen e.V. im Jahr 1993. Wir zitieren aus dem dazu erschienenen Gedenkblatt der Post: “Grundgedanke ist es, die nach den Gesetzen der Marktlogik ( ! – AZ) ‘überschüssigen’ Lebensmittel einzusammeln und sie kostenlos oder gegen einen symbolischen Betrag an sozial benachteiligte Menschen zu verteilen” – dass diese Menschen durch die “Gesetze der Marktlogik” sozial benachteiligt sind, wird selbstverständlich verschwiegen. Voller Stolz wird darauf hingewiesen, dass es mittlerweile 934 “Tafeln” gibt und etwa 60.000 ehrenamtliche Helfer.

Wir meinen: jede dieser Tafel ist ein Schandfleck für “unser” Gesellschaftssystem, jeder dieser Schandflecke ist ein Beweis dafür, dass weder Wirtschaft noch Politik willens sind, die Not der für die Profitmaximierung nicht verwertbaren und damit nach den “Gesetzen der Marktlogik” eigentlich überflüssigen Menschen zu lindern. Die große Zahl der leider notwendigen Tafeln ist wirklich kein Anlass, auf den “man” stolz sein kann – die große Zahl ist in Wirklichkeit ein Armutszeugnis im jedem Sinne des Wortes. Stolz könnten die Kapitalisten sein, wenn es weniger oder gar keine “Tafeln” in ihrem Gesellschaftssystem zu geben brauchte – aber dazu sind sie weder willens noch fähig.

Anders sieht es dagegen mit der großen Zahl der ehrenamtlichen Helfer aus – sie gehorchen erfreulicherweise nicht den “Gesetzen der Marktlogik” und tragen wesentlich dazu bei, dass profitabel nicht verwertbare Menschen wenigstens überleben – Leben kann man das nicht nennen!