Vor 80 Jahren wurden Lilo Herrmann und Genossen hingerichtet

Kundgebung zum Gedenken im Stuttgarter Stadtgarten

Ungefähr einhundert Menschen kamen am 20. Juni 2018 zum Gedenkstein für Liselotte (Lilo) Herrmann in den Stuttgarter Stadtgarten, unmittelbar bei den Hauptgebäuden der Universität in der Kepplerstraße.

Sie gedachten der Hinrichtung der Kommunistin und antifaschistischen Widerstandskämpferin zusammen mit drei Genossen durch die deutschen Nazi-Faschisten.

Aufgerufen hatten die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), deren Sprecherin Janka Kluge durch die Kundgebung führte. Auch das linke Zentrum Lilo Herrmann war Mitveranstalter. Mit dem Motto: „Gedenken heißt Kämpfen!“ setzte das Lilo-Herrmann-Haus einen starken Akzent. Ein Vertreter des Personalrats der Stuttgarter Uni, eine Vertreterin des antifaschistischen Aktionsbündnisses Stuttgart (aabs) und des Lilo-Herrmann-Hauses hielten Gedenkreden. Sie betonten, dass Gedenken bedeuten muss, sich auch heute angesichts von Kriegsrüstung, Abbau demokratischer Rechte und aggressiver Hetze gegen Geflüchtete, auch und gerade aus den Regierungsparteien, aktiv dem Erstarken von Rechten und faschistischen Kräften entgegenzustellen. Die Hauptrede hielt eindringlich das Landesvorstandsmitglied der VVN-BDA Lothar Letsche.

Herbert Grimm sang zur Gitarre antifaschistische Lieder. Dann wurden durch zwei Vertreterinnen der Veranstalter ein roter Nelkenkranz und durch viele Anwesende zahlreiche weitere rote Nelken um den Gedenkstein niedergelegt.

 

Gemeinsam wurde zum Schluss das bekannte Lied „Die Moorsoldaten“ gesungen, das aus dem Nazi-KZ Börgermoor stammt.

Zum Abschluss rief Janka Kluge zu einer weiteren Verabnstaltung auf: Am Dienstag 26. Juni 2018 um 19:00 Uhr spricht Lothar Letsche erneut zum Thema „Lilo Herrmann – Kontroversen und neue Erkenntnisse über eine hingerichtete Widerstandskämpferin“.

Veranstaltungsort ist das Stuttgarter Stadtarchiv, Bellingweg 21 in Stuttgart S-Bad Cannstatt

ft