Sparkurs im Gesundheitswesen geht auch in Zeiten der Corona-Krise weiter!


Notaufnahme der Uniklinik Freiburg – Foto: Andreas Schwarzkopf, wikipedia, CC-Lizenz 3.0

Gesetzentwurf: Notfallzentren sollen reduziert werden!

Wie heuchlerisch die Bundesregierung agiert, zeigt sich daran, dass Gesundheitsminister Jens Spahn mitten in der Corona-Krise einen Gesetzentwurf vorlegt, durch die die Notfallversorgung nicht etwa ausgebaut, sondern weiter abgebaut werden soll. Während er billige Propagandaparolen hinausposaunt, es werde alles getan, zerstört er das Gesundheitswesen weiter.

In Zukunft soll es für 500.000 Einwohner nur noch eine Anlaufstelle geben. Notfallstationen in vielen kleinen, meist ländlichen Kliniken sollen geschlossen werden. Am Beispiel des Landkreises Böblingen bedeutet das: Eine Notfallstation für derzeit rund 80.000 Behandlungsfälle zentral in Böblingen. Das ist bei der personellen Besetzung aber durch eine Klinik nicht zu schaffen. Ärzte und Kliniken protestieren einhellig, weil das kompletter Blödsinn ist. Gerhad Fuchs, Leiter des Rettungsdienstes des DRK macht den Unsinn deutlich: Ein Patient mit einer Platzwunde am Kopf aus Herrenberg muss am Herrenberger Krankenhaus vorbei 30 km weit nach Böblingen transportiert werden. Dort gibt es die Notfallbehandlung. Sollte dann eine stationäre Aufnahme nötig sein, muss er wieder zurück nach Herrenberg und dort ins Krankenhaus gebracht werden. Aber, da ja die kleineren Krankenhäuser dadurch insgesamt weniger Auslastung haben werden, könnte ihnen auch eine Schließung wegen „Unwirtschaftlichkeit“ drohen.

Der Kapitalismus zeigt sein hässliches Gesicht!