Straßburg: Starke Unterstützung für die Gewerkschaft CGT Punch


Foto: La Forge

Zwei Gewerkschafter wurden am Mittwoch, den 6. Januar 2021, um 8:30 Uhr vor die Strafkammer des Justizgerichts geladen.

Am 15. Oktober hatte die CGT Punch zu einer Arbeitsniederlegung in der Fabrik aufgerufen, um die beängstigende Situation anzuprangern, insbesondere die polizeiliche Überwachung, die Sanktionen, die Entlassungen, darunter die eines Betriebsrates, und die Infragestellung der 35-Stunden-Woche. Die UD [Nissan Diesel-d. Übers.] CGT 67 rief daraufhin ihre Aktivisten auf, diese Aktion zu unterstützen. Die Kundgebung vor der Fabrik verlief gut, es gab kein Drängeln, keine Beleidigungen, keine Ausfälle, und die Reden waren völlig im Einklang mit der Aktion.

Das Management hat diesen Erfolg der Arbeitersolidarität nicht verdaut. Mehr als 2 Monate nach dieser Aktion reichte die Geschäftsführung eine Klage gegen die CGT ein (siehe Artikel „La Forge“ vom November). Sie greift die CGT in Gestalt des gewerkschaftlichen Vertrauensmanns an, der des Hausfriedensbruchs beschuldigt wird, weil er angeblich die Menge zum Eindringen auf das Gelände initiiert und ermutigt hat, was völlig falsch und unwahr ist. Das Management reicht außerdem eine Klage gegen einen pensionierten CGT-Delegierten ein, der beschuldigt wird, verleumderische Kommentare auf der Facebook-Seite von CGT Punch veröffentlicht zu haben. Seine Absicht war es, Arbeitsbedingungen anzuprangern, die Mitarbeiter in den Selbstmord treiben könnten.

Die CGT von PUNCH ist eine kämpferische Gewerkschaft, die in die Offensive geht, um die Pläne des Arbeitgebers zu stoppen. Sie ist bei allen Gewerkschaftern der Region bekannt für ihre Positionen und Aktionen der Solidarität im Klassenkampf, gegen die Zerschlagung des öffentlichen Dienstes, für die Hilfe, die sie den Arbeitern der im Kampf stehenden Betriebe gewährt. Sie ist bei Demonstrationen sozialer und politischer Art mit Transparenten und Slogans präsent, prangert die Profite welche die Aktionäre einfahren an und hält die Forderungen der Arbeite hoch; sie prangert die krummen Dinger der Unternehmer-Regierung an, wie die Rentenreform oder kürzlich das Gesetz zur globalen Sicherheit.

Die CGT PPS hat für Mittwoch, den 6. Januar 2021, zu einer Arbeitsniederlegung im Werk aufgerufen, an der Solidaritäts-Kundgebung vor dem Gerichtshofs teilzunehmen.

Mehr als hundert Mitarbeiter und Aktivisten unterstützten vor dem Gericht die Gewerkschafter von Punch. Aktivisten aus verschiedenen Betriebsgewerkschaften (u.a. SNCF, Supra, und Metallurgie…), Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes …, Rentner, CNT, DIDF, sowie politische Organisationen, …. Die Atmosphäre war kämpferisch, Power Punch-Aktivisten griffen mit einem Megaphon ein, um die Situation zu erklären. Sie wurden beklatscht. Die Aktivisten waren sehr zustimmend: „Wir lassen uns nicht über den Tisch ziehen!“. Unsere Partei war bei dieser Kundgebung anwesend, um ihre Unterstützung zu geben.

Die Kundgebung dauerte eine Stunde. Die nächste Anhörung findet im März statt.

Der Angriff des Managements auf die CGT hat einen ganz bestimmten Zweck: eine Gewerkschaft einzuschüchtern und mundtot zu machen, die ein Hindernis für die Pläne des Managements darstellt. Die CGT hat kürzlich gegen eine Arbeitszeitvereinbarung gekämpft, die u.a. vorsieht, dass Überstunden nicht bezahlt werden sollen (Arbeit am Samstagmorgen und Sonntagabend – Abschaffung der RTT- usw.). Diese Vereinbarung wurde im Dezember von der CFDT [christlicher Gewerkschaftsbund – d. Übers.] unterzeichnet, aber die CGT ist weiterhin dagegen.

Dieser Angriff des Arbeitgebers ist auch Teil des allgemeinen politischen Kontextes, in dem die Regierung ihr umfassendes Sicherheitsgesetz durchsetzen will, das, wie wir während der Demonstrationen gegen dieses Gesetz sagten, darauf abzielt, totale Unsicherheit für Aktivisten und deren Rechte zu schaffen. Mit diesem Gesetz fühlen sich Unternehmer ermutigt und zögern nicht, die Handlungen von Aktivisten unter die Lupe zu nehmen, Facebook und soziale Netzwerke zu durchsuchen, um die am Kämpferischsten zuzuschlagen. Die Aktivisten vor Gericht haben das verstanden: „Auch wenn der Chef die Zähne zeigt, wir dürfen es nicht zulassen! Andernfalls wird er viel weiter gehen.“

(Übersetzung von der Homepage der PCOF www.pcof.net – Januar 2021)