3. GDL-Streik: Bahn-Chefs, bewegt Euch selbst! Schluss mit Gepöbel und Krokodilstränen!

Hamburg: Streikaktion der GDL

Solidarität mit den GDL-Streiks:

Die dritte Streikwelle der GDL ist beschlossene Sache! Bescheidene 3,2% fordern die Einsenbahnkolleg/innen der GDL plus eine Corona-Beilhilfe von 600 Euro.

Würden sie die Entgelterhöhung tatsächlich durchsetzen, würde das noch nicht einmal die aktuelle Inflationsrate aufwiegen! Am 30. August 2021 meldete destatis die aktuelle Inflationsrate: Sprunghaft angestiegen auf 3,9%!

Bahn-Boss greift die Streikenden an!

Aber Richard Lutz, Vorstandschef der Deutschen Bahn (DB), besitzt die Frechheit, die kämpfenden Kolleginnen und Kollegen öffentlich anzupöbeln. Ihr Tarifkampf „sei absolutes Gift für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Eisenbahnerfamilie“. Welche Familie, fragt sich da so manche Bahnkollegin, so mancher Bahnkollege. Wer als Bahnkunde die konkreten Arbeitsbedingungen der Betroffenen life miterleben darf, fragt sich auch, was das für eine „Familie“ sein soll! Wenn Bosse „Familie“ in den Mund nehmen, dann wird’s immer schmierig!

Herr Lutz, wo ist Ihr verhandelbares Angebot, wo ist Ihre Bereitschaft der GDL entgegen zu kommen? Die Bremser, die Blockierer, die Spalter – das sind Sie selbst und Ihre Adlaten! Sie eskalieren verantwortungslos. Sie verderben den Reisenden die Reise!

Die dritte Streikwelle ist die Antwort!

Warum das Gejammer der Bahnbosse? Weil die Kolleg/innen und Kollegen der GDL die 3. Streikwelle beginnen: Vom 2. September bis 7. September 2021 2:00 Uhr früh. Personalvorstand Seiler wehklagt theatralisch, der Streik sei völlig überzogen. Klar doch! Streiks richten dem Kapital Schaden an, aber genau das ist Ihr Zweck. Wer nicht hören will, Herr Lutz und Herr Seiler, muss eben fühlen. Ihr Auftritt ist eine Unverschämtheit! Bewegen Sie sich endlich selbst!

Und Herr Scheuer, Minister aller bundesdeutschen Verkehrsdesaster, und Frau Automobil-Kanzlerin Merkel, wann weisen Sie endlich den Bahnvorstand an, auf die Forderungen der Kolleg/innen einzugehen?

Sie alle haben das Ende der Streiks selbst in der Hand! Sie sind verantwortlich für die entstandene Lage!

Hintergrund:

Schon zweimal haben die Mitglieder der Lokführer-Gewerkschaft GDL über mehrere Tage gestreikt, um den Vorstand der Bundesbahn zu einem Nachgeben zu bringen.

Sehr große Zustimmung zum Streik!

95 % der GDLer/innen hatten in der Urabstimmung zur Tarifrunde für Streik gestimmt. Das war nicht GDL-Vorsitzender Claus Weselsky, das waren die Mitglieder! Kein angeblich durchgeknallter Gewerkschaftsfürst auf Egotrip, nein! Hier sprechen die GDL-Kolleg/innen, sie erklärten ihre Streikbereitschaft, und sie müssen den Streik tragen. Täten sie das nicht, Weselksky wäre machtlos. Wir stehen hinter den Streikenden Einsenbahner/innen, mag ihr Kapmf noch so nerven. Echte Streiks sind kein Spaß.

Praktisch sofort nach der Urabstimmung war die GDL in den Streik gestartet! Vom 10. August bis 13. August früh um 2 Uhr und dann nochmal vom 22. August bis 25. August blieben die meisten Güter- und Personenzüge stehen. GDL-Chef Weselsky wertete die zweite Runde im Arbeitskampf als Erfolg. „Der Arbeitgeber wäre gut beraten, die GDL nicht weiter herauszufordern und die Auswirkungen klein zu reden.“ In jedem Fall reichte die Zahl aus, um rund 70 Prozent des Fern- sowie 60 Prozent desRegionalverkehrs in Deutschland lahmzulegen. Im Osten fielen nach Bahn-Angaben sogar mehr als 80 Prozent der Züge aus.

Bescheidene Forderungen!

Die GDL-Forderung ist weder hoch noch besonders originell: Sie orientiert sich an den Abschlüssen im öffentlichen Dienst: 3,2%, aufgeteilt in 2 Stufen; 1,4 Prozent rückwirkend zum 1. April 2021, mindestens jedoch 50 Euro, zum 1. April 2022 weitere 1,8 Prozent sowie die 600 Euro Einmalzahlung noch dieses Jahr. Seiler lügt, dass er den Forderungen entgegenkommen würde, beharrt aber auf einer Laufzeit von 40 Monaten!! Die erste Stufe im Novenber 2022 (!!). Das bedeutet glatten Lohnraub!

Auf die 600 Euro-Corona-Beihilfe geht er nun ein, aber nur um eine weitere Provokation zu landen. Man können über eine Einmalzahlung reden, so Seiler, als sei das seine Idee. Nur „vergaß“er, einen Betrag zu nennen. Dass da der Gewerkschaftsvorstand verständnislos reagierte, wertet Seiler nun, begleitet von dröhnendem Medienbohei so, als sei die GDL auf „sein Angebot“ gar nicht eingegangen, was eine glatte Lüge ist. Erstens hat sie stets den Betrag 600 Euro genannt, zweitens hat der GDL Vorsitzende Weselsky klar gesagt, dass er als Minimum eine konkrete Zahl erwartet. Seiler versuchte lediglich einen plumpen Trick, um die GDL als Bockierer und Spalter hinzustellen. Nicht umsonst ist die Antwort der Gewerkschaft so klar: Streik, dritte Runde!

Kein Angriff auf Betriebsrenten!

Unabdingbar bleibt für die GDL-Führung auch die Fortsetzung der betrieblichen Altersversorgung und damit der Erhalt der Betriebsrenten für alle Eisenbahner. Auch im öffentlichen Dienst wurde niemandem die Zusatzversorgung gekürzt. Wohl aber bei der Deutschen Bahn, denn im Tarifvertrag, den die EVG abschloss, wird der DB erlaubt, die Betriebsrenten der KollegInnen zu kürzen. Ein Hammer: Während sich die Führungskräfte mit Altersversorgungssystemen bis zu 20.000 Euro Rente monatlich zuschanzen, während sie die Finanzmittel des Konzerns in wahnsinnigen Immobilienprojekten wie Stuttgart 21 verjubelt, sollen den Lokomotivführern von ihren 150 Euro Betriebsrente 56,95 Euro weggenommen werden.

Hetze und Drohungen!

Die Berichterstattung in den Medien verbreitet die Lügen und Drohungen gegen die streikenden Kolleg/innen munter weiter. Viele Medien lassen sich vor den Karren der DB spannen und machen den Kampf der Gewerkschaft schlecht! Unter Hinweis auf die Kritik der GDL am Tarfiabschluss der EVG wird ständig der Eindruck vermittelt, dass es sich bei dem Tarifkampf der GDL vor allem um einen Machtkampf zwischen EVG und GDL handelt. Die wirklichen Spalter sind die Bahnbosse.

Solidarität mit den Streikenden!

Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!