IKMLPO: Solidarität mit dem Kampf der Völker Ecuadors

In Ecuador findet ein indigener und Volksaufstand statt, der gegen die Folgen der neoliberalen Politik protestiert, die von der Regierung von Guillermo Lasso und dessen Vorgängerregierung verfolgt wird.

Am 13. Juni begann die indigene Bewegung mit der Blockade von Straßen und in den Städten wurden Protestkundgebungen organisiert, die hauptsächlich von Lehrern, Studenten und Bewohnern der Arbeiterviertel unter der Führung von UNE 1) und Volksfront organisiert wird. Nach und nach wuchsen Intensität, Umfang und Kampfkraft des Kampfes: In den Provinzen steht heute alles still, in mehreren Provinzhauptstädten haben die Proteste die Präfekturen erobert, der Verkehr zwischen den Provinzen ist heute im größten Teil des Landes lahmgelegt, Agrarunternehmer können ihre Produkte nicht exportieren, die Produktion Dutzender Ölquellen ist lahmgelegt.

Quito, die Hauptstadt der Republik, ist gegenwärtig das Epizentrum des Kampfes. Dort haben sich mehr als 15.000 Indigene aus verschiedenen Provinzen der Kordilleren und des Amazonasgebiets versammelt. Mit ihnen haben sich Tausende andere den Kampfaktionen angeschlossen, die sich durch ihren Kampfgeist auszeichnen. Unterdessen gingen die Straßenblockaden und die Besetzung von Städten in anderen Provinzen weiter.

Die Reaktion der Regierung war brutal. Sie rief den Ausnahmezustand aus, damit das Militär zusammen mit der Polizei an der Unterdrückung teilnimmt; letztere hat bis heute sechs Kämpfer aus dem Volk getötet, die Zahl der Verletzten übersteigt die Hundertergrenze, ebenso wie die Zahl der Verhaftungen. Die letzte Ankündigung von Präsident Lasso gestattet den Repressionskräften den Einsatz tödlicher Waffen; er sagte, die Repressionskräfte würden alle gesetzlich erlaubten Mittel gegen diejenigen einsetzen, die er als „Vandalen und Kriminelle“ bezeichnete. Alles deutet darauf hin, dass eine noch viel repressivere Welle im Gange ist.

Die indigene und Volksbewegung legte eine zehn Punkte umfassende Liste mit Forderungen vor, darunter die Senkung der Treibstoffpreise, der Erlass von Schulden, die die Bauern nicht zurückzahlen können, die Ausrufung des Notstands für das Gesundheitssystem, Mittel für das Bildungswesen und andere. Für die Regierung zählen die Gründe für die Proteste jedoch nicht.

Diese und andere Forderungen wurden von verschiedenen Volksorganisationen des Landes bereits seit Monaten gestellt, aber die Regierung ging nicht darauf ein, was die Proteste auslöste. Die Kampfbewegung hat ihre Bereitschaft zum Dialog zum Ausdruck gebracht, doch die Antwort des Regimes zeigt, dass es offensichtlich nicht willens ist, einen Dialog zu führen.

Die Konferenz der Marxistisch-Leninistischen Parteien und Organisationen (IKMLPO) bekundet ihre Solidarität mit dem Kampf der Arbeiter und Völker Ecuadors, mit der Konföderation der indigenen Nationalitäten und Organisationen CONAIE 2), der UNE und den anderen Organisationen, die der Volksfront angehören. Sie verurteilt die gewaltsame Unterdrückung dieses gerechten Protests und macht Präsident Guillermo Lasso dafür verantwortlich. Wir rufen alle Arbeiter der Welt auf, ihre Solidarität mit dem Kampf der Völker Ecuadors zum Ausdruck zu bringen.

Koordinationskomitee der Internationalen Konferenz der marxistisch-Leninistischer Parteien und Organisationen – IKMLPO

(Übersetzung aus dem Französischen aus pcof.net)

Anmerkungen:

1) UNE: sindicato de educadores de Ecuador = Gewerkschaft der Lehrkräfte Ecuadors

2) CONAIE: Confederación de Nacionalidades Indígenas del Ecuador = Vereinigung der indigenen Völker Ecuadors